Der erste Projektantrag galt der Photovoltaik

Als Prof. Dr.-Ing. Susanne Rexroth vor mehr als 20 Jahren zum ersten Mal an einem Forschungsantrag mitschrieb, damals als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Berliner Universität der Künste, war sie durch Zufall beim Thema „Photovoltaik“ gelandet. In der Retrospektive wird allerdings deutlich, dass in dem beantragten Projekt bereits alle Themengebiete versammelt waren, die sich seitdem wie ein roter Faden durch die wissenschaftliche Arbeit der Professorin im Fachbereich 1 ziehen: Regenerative Energien, Gebäude und Denkmalschutz. Weil sie in diesen Feldern Herausragendes leistet, bekam Prof. Dr.-Ing. Rexroth 2022 den Forschungspreis der HTW Berlin.

Eigentlich wollte sie Architektin werden...

Mit dem Architekturdiplom der TU Berlin begann die berufliche Laufbahn der gebürtigen Karlsruherin. In der Branche wollte sie auch arbeiten, die Eintragung bei der Berufskammer war schon erfolgt. Doch dann weckte die besagte Stelle an der UdK Berlin das Interesse der jungen Architektin. Am Ende gehörte sie zu der engagierten Gruppe, die sich um Fördermittel bewarb für die Entwicklung von marktfähigen Photovoltaikmodulen und deren innovative Integration in Gebäude, Landschaften und touristisch frequentierte Stadträume. „Der Antrag ging gleich an die Europäische Union“, wundert sich Prof. Dr.-Ing. Rexroth heute über den Mut. Doch es war das richtige Thema zur richtigen Zeit, die EU bewilligte die Förderung, und „PVACCEPT“ wurde ihr erstes wissenschaftliches Projekt.

Berufung an die HTW Berlin im Jahr 2011

Inzwischen finden sich unter dem Namen „Rexroth“ 18 Vorhaben im Forschungskatalog der HTW Berlin. Ein Projekt folgte auf das nächste, seitdem Prof. Dr.-Ing. Rexroth 2011 an die Hochschule berufen wurde. Ohne Forschung mag sie sich die Tätigkeit als Professorin nicht vorstellen, auch wenn ihr die Lehre Spaß macht. „In meinen Fachgebieten tut sich eben auch enorm viel“, sagt sie.

Ein Forschungsprojekt folgt auf das nächste

In der Photovoltaik beispielsweise. Weil man Solarzellen für die Energiewende auch in Fassaden integrieren müsse, prüft Prof. Dr.-Ing. Rexroth im Forschungsprojekt „StaGiMo“, welche bautechnische Lösung effizient ist und sich baurechtlich mit möglichst geringem Genehmigungsaufwand umsetzen lässt. Oder im Denkmalschutz: Die oft von Modernisierung bedrohten Kastenfenster in Altbauten können in punkto Nachhaltigkeit gut mit Kunststofffenstern konkurrieren, hat sie in einem Langzeitversuch herausgefunden. Zu ihrem wissenschaftlichen Portfolio gehören aber auch die Begleitforschung des „Förderprogramms für Modellvorhaben zum nachhaltigen und bezahlbaren Bau von Variowohnungen“ oder die Untersuchung von sogenannten Cluster-Wohnungen, einer Kreuzung zwischen Wohngemeinschaft und Kleinstwohnung.

Preisgeld für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Als sie vom Forschungspreis erfuhr, wusste Prof. Dr.-Ing. Rexroth sofort, wofür sie das Geld verwenden wird: für eine studentische Hilfskraft, die ihren wissenschaftlichen Mitarbeiter im neuesten Forschungsprojekt unterstützt. „Beim Nachwuchs sind die Mittel gut aufgehoben“, sagt die Wissenschaftlerin und Hochschullehrerin.

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