Caroline Ruhl

Caroline Ruhl

Caroline Ruhl ist seit Januar 2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Curriculum Innovation Hub“, das von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert wird. Die 33-Jährige verantwortet dort unter der Leitung von Prof. Dr. Tilo Wendler das Teilprojekt „Nachhaltigkeit in der Lehre“. Sie ist die erste in ihrer Familie, die studiert hat und hat einen Masterabschluss in "Modernes Japan".

Wie können sich Studierende für das Thema Nachhaltigkeit engagieren?

An unserer Hochschule gibt es bereits einige Möglichkeiten. Es gibt etwa das Haus der Transformation direkt gegenüber der WaschBar auf dem Campus Wilhelminenhof. Dort können Hochschulangehörige Ideen für nachhaltige Projekte umsetzen. Dann gibt es einleuchtend e.V. Viele kennen die Initiative wahrscheinlich aufgrund der solarbetriebenen Musikanlage „Solar Sound System“. Das Projekt „Transform it!“ richtet sich an Masterstudierende, die selber gerne mal in die Rolle einer Lehrperson schlüpfen möchten und ein Semester lang eine Lehrveranstaltung mit Nachhaltigkeitsbezug umsetzen wollen. Das Coole daran: Die Studierenden erhalten didaktische Unterstützung vom LSC in Form eines Crashkurses zum Start in die Lehre. Und dann gibt es natürlich noch das Nachhaltigkeitszertifikat, das ich betreue.

Was genau ist das Nachhaltigkeitszertifikat?

Das Nachhaltigkeitszertifikat ist eine Zusatzqualifikation, die die Studierenden erwerben können. Damit möchten wir die Kompetenzentwicklung der Studierenden im Themenfeld Nachhaltigkeit und für eine gesellschaftliche Transformation fördern. Das Zertifikat besteht aus drei Komponenten: Die erste ist das Intro, das dazu dient eine einheitliche Wissensbasis für das Thema zu schaffen. Das kann zum Beispiel die Nachhaltigkeitskonferenz oder der Sustainability Workshop sein. Darauf aufbauend können die Studierenden aus drei weiteren Komponenten zwei auswählen. Entweder sie legen einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit in ihrer Kursbelegung und besuchen etwa ein AWE-Fach mit Nachhaltigkeitsbezug oder sie engagieren sich in einer studentischen Initiative an der Hochschule. Die dritte Komponente umfasst das zivilgesellschaftliche Engagement außerhalb der Hochschule.

Was beschäftigt dich aktuell in Bezug auf deine Arbeit?

Ich denke aktuell darüber nach, einen partizipativen Prozess mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit (in der Lehre) an der Hochschule anzustoßen. Das kann ich natürlich nicht alleine, das müsste die Hochschule insgesamt betreffen, ähnlich wie beim Diversity Audit. Hintergrund ist eine groß angelegte Umfrage des Stifterverbandes, bei der herauskam, dass Nachhaltigkeit unter Lehrenden kein allzu relevantes Thema ist. Ich denke, es wäre wichtig, sich diesem Thema mehr anzunähern. Ein erster Schritt könnte zum Beispiel sein, dass man ein Leitbild Nachhaltigkeit erarbeitet, damit alle eine gemeinsame Verständnisgrundlage haben. Mit Blick auf die Fachbereiche fände ich es zusätzlich spannend, wenn es Nachhaltigkeits-Schwerpunkte in der Lehre gäbe. Hier könnte man etwa die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen heranziehen. Langfristig muss Nachhaltigkeit multiperspektivisch betrachtet werden, das bietet sich an unserer Hochschule mit unseren vielseitigen Fächern an.

Was bedeutet für dich Diversität?

Diversität bedeutet für mich eine Gesellschaft, in der Unterschiede nicht ignoriert oder gleichgemacht, sondern respektiert und anerkannt werden. In der ein Abweichen von der Mehrheitsgesellschaft nicht zu Nachteilen und Diskriminierung führt.

Mit wem würdest du gerne einen Kaffee trinken?

Mit Bill Kaulitz. Ich muss zugeben, dass ich den Podcast „Kaulitz Hills“, den er gemeinsam mit seinem Bruder Tom macht, sehr unterhaltsam finde. Und Pendelzeit ist Lebenszeit, deshalb versuche ich mir die Fahrt mit der Ringbahn so angenehm wie möglich zu gestalten.

Caroline Ruhl in der Mensa des Studierendenwerks Caroline Ruhl in ihrem Büro
Caroline Ruhl sitzt auf Treppenstufen auf dem Campus Treskowallee

Weiterführende Links

Sie sind am Nachhaltigkeitszertifikat interessiert? Schreiben Sie gerne eine E-Mail an nachhaltigkeit-lehre@htw-berlin.de.

Sie sind Masterstudent*in an der HTW Berlin und möchten gerne eine eigene Lehrveranstaltung mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit durchführen? Dann bewerben Sie sich für Transform it!

Sie möchten sich in einer Initiative engagieren oder haben eine Idee für ein nachhaltiges Projekt? Schauen Sie gerne bei unseren Initiativen vorbei.

Das Interview führte Hannah Weißbrodt, Team Kommunikation
Fotos: HTW Berlin/Alexander Rentsch

Berlin, 28. November 2023