Daniel Cracau

Daniel Cracau

Sie sind zu acht und tun alles, damit technologieorientierte Startups gut auf die Beine kommen, ihren Weg machen und dann auch Erfolg haben: das Team des InnoTechHub an der HTW Berlin. Maßgeschneiderte Workshops werden organisiert, passende Events konzipiert, Beratungen und Coachings angeboten und Möglichkeiten für die Vernetzung entwickelt. Seit Mai wird das Team von Dr. Daniel Cracau geleitet. Im Gespräch erzählt er, warum er sich für die HTW Berlin entschieden hat, welche Erfahrungen er mit dem Thema Gründung gemacht hat und welche Ideen er mitbringt.

Was hat Sie an der Leitung des InnoTechHub gereizt?

Dr. Daniel Cracau: Innovationen und Gründungen sind Zukunftsthemen. Beides bringt der InnoTechHub zusammen. Ich persönlich habe großen Spaß daran, Menschen und Themen zu verbinden und in meiner neuen Rolle die Gründungskultur an der HTW weiter zu beflügeln. Auch das Thema Nachhaltigkeit oder die Verbindung von Technologie mit dem viel beschworenen Impact reizt mich. Als neue Unternehmung die Welt voranzubringen UND dabei Geld zu verdienen, ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.

Sie waren selbst Gründer, ist das von Vorteil?

Ich denke ja. Eine eigene Unternehmung von der ersten Idee umzusetzen, ist eine intensive Erfahrung mit Höhen und Tiefen. Die AlphaLink Engineering ist eine Tech-Ausgründung aus der TU Berlin. Daher kenne ich viele Herausforderungen solch einer Gründung. Mit dem InnoTechHub wollen wir hier ansetzen und dabei die Stärken der HTW Berlin nutzen. Nicht nur ich, das gesamte Team hat einen Gründungs-Hintergrund. Dieser reicht von eigenen Patenten über eine ausgeprägte Startup-Coaching Karriere bis hin zu guten Kontakten in die Berliner Tech- und Impact-Startup-Szene.

Was ist die größte Herausforderung für Startups?

Erfolgreiche Gründungsteams stehen meiner Meinung nach vor der Frage, wie sie langfristig mit ihrer Vision Geld verdienen können. Dabei spielen Fokus und Erwartungshaltung der frühen Team-Mitglieder eine wichtige Rolle. Fokus auf die Frage, was ihr Produktangebot ausmacht und welche Zielgruppen bereit sind, dafür Geld zu bezahlen. Dazu kommen die jeweiligen Erwartungen der Team-Mitglieder. Dabei geht es vor allem um die Vorstellung eines schnellen Reichtums versus die Realität der andauernden Arbeitsbelastung.

Eine weitere Herausforderung kann für befreundete Gründerinnen und Gründer entstehen: Wenn es im Business stockt, werden auch tiefe Freundschaften auf eine harte Probe gestellt. Das Schöne ist, dass das richtige Mindset und eine kompetente Begleitung den Teams helfen können, sich auch den größten Herausforderungen zu stellen.

Welche Angebote sind besonders wichtig?

Wir verstehen uns als Anlaufstelle innerhalb der HTW Berlin für gründungsbezogene Innovationen und Technologie. Dabei sprechen wir Studierende, Mitarbeitende, Lehrende und auch Alumni gleichermaßen an. Der InnoTechHub ist einerseits der physische Raum, um die Gründung voranzutreiben. Aktuell bieten wir z. B. Team-Büros, Tech-Labore und Co-Working-Räume im Existenzgründungszentrum (EGZ) in der Hönower Straße 35, am Campus Treskowallee. Hier führen wir auch unsere Workshops und Veranstaltungen für die Tech-Startups durch. Andererseits wollen wir den Themen Technologie und Gründung einen Platz an der gesamten Hochschule einräumen. Deshalb verknüpfen wir unsere Arbeit mit gründungsaffinen Angeboten wie IDiA (Villa Rathenau am Wilhelminenhof-Campus), dem Berliner Startup-Stipendium mit dem aktuellen Schwerpunkt Smart City oder dem etablierten Gründungsservice.

Die Teams, die zu uns kommen und zu unserem Angebot passen, erwartet eine persönliche Beziehung und gezielte Beratung. Wir arbeiten gemeinsam an einer echten Weiterentwicklung der Teams – eine echte Community eben, für die Höhen und Tiefen der neuen Gründungszeit.

Welche neuen Ideen haben Sie im Gepäck?

Ich selbst habe mit und in Teams unterschiedlicher Dynamik gearbeitet. Vom disruptiven Startup bis hin zur sehr hierarchisch geprägten Arbeit bei den Vereinten Nationen. Dabei hat es mir oft geholfen, allen Beteiligten möglichst auf Augenhöhe zu begegnen. Das heißt für mich, ein offenes Ohr für die Bedürfnisse im Team zu haben und Feedback zu fordern. Gleichzeitig bedeutet es auch die Freiheit, mit Autoritäten die bestehenden Strukturen kritisch zu diskutieren und konstruktiv gemeinsam zu wachsen. Diese Idee mag an sich nicht so neu sein. Ihre konsequente Umsetzung ist es typischerweise schon.

Für den InnoTechHub konkret bedeutet das für mich, offen für neue Impulse zu sein. Dabei ist es weniger wichtig, ob sie aus unserem Team, von den begleiteten Gründungen oder auch aus anderen Projekten und Initiativen der gesamten Hochschule kommen. Im Vordergrund wird immer stehen, dass sie das Thema Gründung an der HTW Berlin insgesamt voranbringen.

Daniel Cracau im Innenhof des Existenzgründerzentrums
Daniel Cracau am Schreibtisch im InnotechHub VR-Brille
Daniel Cracau vor grüner Wand

Der InnotechHub an der HTW Berlin

Der InnoTechHub ist das Ökosystem für wachstumsorientierte Startups mit Tech-Bezug an der HTW Berlin. Das Team unterstützt Gründerinnen und Gründer im gesamten Prozess zur Umsetzung skalierbarer Gründungsvorhaben und hat das maßgeschneiderte Workshop-Programm InnoTechTrack für TechEntrepreneure entwickelt.

Zur Webseite

Die Fragen stellte Gisela Hüttinger, Transfer- und Projektkommunikation
Fotos HTW Berlin/Alexander Rentsch

Berlin, 1. Juli 2022