Flexibel und digital: Lehren und Lernen mit Moodle
Das Moodle-Team der HTW Berlin hat sich beim Preis für gute Lehre 2024 einen Sonderpreis verdient – und das aus gutem Grund. Sie sorgen nicht nur für den reibungslosen Betrieb der Lernplattform, sondern treiben die Digitalisierung der Lehre aktiv voran. Im Interview gibt Teamleiter Sebastian Homer spannende Einblicke: Er erklärt, wie das Team – bestehend aus ihm, Tina Tanurovska und Johannes Burk – mit Moodle arbeitet, welche Tipps Lehrende unbedingt kennen sollten und was für Weiterentwicklungen in der Zukunft geplant sind.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag im Moodle-Team aus? Welche Aufgaben machen am meisten Spaß?
Homer: Einen wirklich typischen Arbeitstag gibt es nicht, da unsere Aufgaben über das Jahr variieren und sich je nach Zielgruppe unterscheiden. Zum Semesterstart stehen die Belegung und das Erstellen von Kursen im Vordergrund. Vor den Prüfungszeiträumen rückt die Gestaltung von Prüfungen in den Fokus. Was alle Tage verbindet, ist die morgendliche Bearbeitung der Anfragen im Ticketsystem. Tina Tanurovska arbeitet oft gemeinsam mit Lehrenden an konkreten Kursen und berät sie zum Kursdesign und zur Usability. Johannes Burk ist für technische Belange zuständig und automatisiert komplexe Prozesse. Ich selbst habe mich auf Bewertungen und elektronische Prüfungen spezialisiert. Zu den schönsten Aufgaben gehören unsere Webinare im Rahmen des „moodlemontags!“ und der eLearning-Tage.
Was sind die größten Vorteile von Moodle für Lehrende und Studierende?
Homer: Die vielen integrierten und integrierbaren Funktionen sind Moodles größte Stärke. Natürlich erfordert es anfangs eine gewisse Einarbeitungszeit. Danach wird aber schnell deutlich, dass die Software von Fachleuten mit technischer und pädagogischer Expertise weiterentwickelt wird. Der Aufwand für die Gestaltung von Kursen und die Konfiguration von Funktionen relativiert sich, sobald Kurse oder Elemente in späteren Semestern wiederverwendet werden. Moodle lässt sich hervorragend erweitern und das nutzen wir, um regelmäßig neue Funktionen hinzuzufügen. Ein grundsätzlicher Vorteil von Lern- und Lehrplattformen ist die zeitlich und örtlich unabhängige Nutzung.
Welche Tipps würden Sie Lehrenden geben, die Moodle noch besser für ihre Lehre nutzen möchten?
Homer: Es ist immer ratsam, Funktionen zu testen, bevor es ernst wird. Das ist sowohl für Lehrende als auch für Studierende wichtig. Zum Beispiel ist es hilfreich eine Probeklausur vor der eigentlichen eKlausur durchzuführen. Auch die Peer-Review-Aktivität, mit ihren Phasen Einreichung, Beurteilung und Bewertung, läuft reibungsloser, wenn sie vorher mit einer einfachen Fragestellung ausprobiert wurde. Viele weitere Tipps geben wir regelmäßig im „moodlemontag!“ und natürlich während der eLearning-Tage. Außerdem empfehle ich unsere Selbstlernkurse und Videoanleitungen. (siehe Infokasten „Weiterbildungsangebote“)
Was wünschen Sie sich persönlich für die Weiterentwicklung von Moodle an der HTW?
Homer: Für einen störungsfreien Betrieb ist eine stabile und moderne technische Infrastruktur unerlässlich, die wir gemeinsam mit den Teams System- und Infrastruktur-Management sicherstellen. OpenSource-Produkte wie Moodle leben außerdem von einer enthusiastischen Community. Besonders die Hochschulen im deutschsprachigen Raum sind gut vernetzt und kooperieren. Unser Team plant, das Preisgeld vom Preis für gute Lehre in einer solchen Zusammenarbeit zu nutzen, um Verbesserungen an der Fragensammlung-Komponente von Moodle voranzutreiben.
Noch mehr Service für Lehrende
Zusätzlich zur Moodle-Unterstützung gibt es viele weitere Anlaufstellen, die Lehrenden Hilfe bieten:
- LSC (Lehrenden-Service-Center): Partner für Lehrentwicklung, Weiterbildung in Hochschul- und Mediendidaktik und Produktion audiovisueller Lehrmedien
- Fachbereiche: Organisatorische Unterstützung der Lehre
- Hochschulbibliothek: Literatursuche, Bücherausleihe, Datenbanken, elektronische Publikationen
- Hochschulentwicklung & Qualitätsmanagement: Qualitätssicherung im Bereich Studium und Lehre
- Personalentwicklung: Inhouse-Seminare für Soft-Skills, Führungs- und Gesundheitsthemen