“Kommt wieder und seid kreativ“
Den ersten „Maker Space“ überhaupt hatte das Massachusetts Institute of Technology (MIT); die RWTH Aachen zog 2009 als erste deutsche Universität nach; jetzt gibt es einen solchen Ort auch an der HTW Berlin. Im „Maker Space“ kann man Prototypen entwickeln, nach Lösungen für Probleme suchen, Experimente anstellen – all dies mit traditionellem Werkzeug genauso wie mit Hightech-Maschinen und Softwaretools, nicht im stillen Kämmerlein, sondern mitten auf dem Campus, Seite an Seite mit Gleichgesinnten und über Fachbereichsgrenzen hinweg. Der „Maker Space“ ist ein Meilenstein im Projekt „Ideas in Action“ (IDiA) und ein weiterer Schritt der HTW Berlin zu einer gründungsfreundlichen Hochschule. „Kommt wieder und seid kreativ“, rief Prof. Dr. Heike Hölzner stellvertretend für das gesamte IDiA-Team den Gästen des Pre-Opening zu.
Ein Ort für alle Fachbereiche
Falls das Pre-Opening einen Vorgeschmack auf die künftige Stimmung im Maker Space gegeben hat, dann wird sie gut, sehr gut sogar. HTW`ler aus allen Fachbereichen waren gekommen, trotz Semesterferien. Wo einst die Hausmeister der HTW Berlin ihre Umkleide samt Duschen hatten (sie wechselten in Gebäude A), befinden sich nunmehr Maker Space, Fräseria und Druckdiele. Das Wording sowie die ansprechende Gestaltung der drei Räume signalisieren bereits, dass es hier kreativ zugehen soll.
Offenheit ist angesagt
„Der Begriff Maker Space ist eine Metapher“, sagt Prof. Pelin Celik, auch sie IDiA-Projektleiterin. „Sie steht für ein Mindset und ein Raumkonzept zugleich“. Offen werde es zugehen, jeder und jede könne vorbeikommen, der bzw. die mit neuen Ideen unterwegs ist und nach Möglichkeiten sucht, sie umzusetzen. Im Maker Space werde man dann wie von selbst auf Kommiliton*innen bzw. Kolleg*innen stoßen, die ihrerseits Visionen verfolgen.
Vielfältige Ausstattung
Voraussetzung für die Nutzung der Infrastruktur ist lediglich die Hochschulzugehörigkeit. „Aus versicherungsrechtlichen Gründen geht das nicht anders“, erklärt Martin Holzhauer beim Rundgang durch die 100 Quadratmeter großen Räume. Der studierte Industriedesigner und Bühnenbildner hat den Maker Space mit sämtlichen Maschinen und Werkzeugen ausgestattet, vom Lasercutter über die CNC-Fräse bis hin zu sieben verschiedenen 3-D-Druckern. Das eine oder andere Gerät nutzte er praktischerweise gleich selbst für den Bau von Regalen oder den 3-D-Druck von Türgriffen. Auch vier PC- und Mac-Arbeitsplätze gibt es, mit Programmen, die privat eher selten zur Verfügung stehen.
Die HTW Berlin wird noch gründungsfreundlicher
Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, beglückwünschte das IDiA-Team zum langen Atem und großen Durchhaltevermögen. Dem Ziel, eine gründungsfreundliche Hochschule zu werden, komme die HTW Berlin auch dank IDiA Schritt für Schritt näher. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 2,3 Millionen Euro gefördert.
Offizieller Start im Sommersemester 2023
Richtig losgehen wird es im Maker Space voraussichtlich im April, wenn das Sommersemester startet. Derzeit sind Öffnungszeiten zwischen 9.00 und 17.00 Uhr geplant. Aber wer weiß, auf welche Ideen das IDiA-Team noch so kommt?