Sünne Andresen
Sünne Andresen
Sünne Andresen ist promovierte Sozialwissenschaftlerin. Sie fungiert an der HTW Berlin sowohl als hauptberufliche Frauenbeauftragte — ein Wahlamt, in das sie bereits das dritte Mal gewählt worden ist — als auch als Leiterin des Zentralreferats Frauenförderung & Gleichstellung.
Was ist für Sie an der HTW Berlin unverzichtbar?
Meine Arbeit lebt davon, dass sie aktiv von vielen Menschen in der Hochschule mitgetragen wird. Insofern ist für mich unverzichtbar, dass die Gleichberechtigung von Frauen und Männern breite Unterstützung findet. Dieses Ziel ist auch in Artikel 3, Absatz 2 des Grundgesetzes verankert. Um nur ein Beispiel zu nennen: Zurzeit sind wir dabei, eine Richtlinie zum Schutz vor Diskriminierung für die HTW Berlin zu erarbeiten. Die Umsetzung der darin festgehaltenen Verfahren und Präventionsmaßnahmen gelingt nur, wenn sich die gesamte Hochschule dafür einsetzt.
Was machen Sie am liebsten an der HTW Berlin?
Eine meiner Aufgaben ist die Koordination der Arbeit der nebenberuflichen Frauenbeauftragten. Als ich neu an der HTW Berlin war, war immer eine andere Frauenbeauftragte Gastgeberin des monatlich tagenden Plenums. So habe ich verschiedene Labore, Werkstätten und Arbeitsbereiche von Kolleginnen kennengelernt. Das war immer toll und spannend. So eine Art ständige Forschungs- und Werkschau. Wenn ich könnte, würde ich das viel öfter machen. Leider fehlt dazu immer die Zeit und es ist mir schon mehrfach passiert, dass ich das Arbeits- oder Forschungsgebiet von Kolleg_innen erst im Rahmen ihrer Verabschiedung kennengelernt habe — leider!
Mit wem würden Sie gern einen Kaffee trinken?
Gerne einen Milchkaffee mit der Juristin Elisabeth Selbert, der wir ja den oben erwähnten Gleichberechtigungsparagraphen im Grundgesetz verdanken. Ich stelle mir vor, dass sie sehr interessant darüber erzählen könnte, wie die Auseinandersetzungen darüber, was Männern und Frauen so zusteht, 1949 im Parlamentarischen Rat abliefen. Spannend wäre auch die Frage, wann sie entschieden hat, über ihr Gesetzesvorhaben im Radio zu sprechen. Die Folge war ja, dass es Tausende von zustimmenden Eingaben von Frauen und Verbänden gab, ohne deren Unterstützung der Gleichheitsartikel nicht in das Grundgesetz aufgenommen worden wäre.
Wo auf dem Campus kommen Ihnen die besten Ideen?
Meistens im Gespräch mit anderen Menschen. Wo das ist, ist weniger wichtig.
Fotos: Alexander Rentsch
© HTW Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
17. Januar 2020