Kate Tomaschko
Kate Tomaschko
Katharina Tomaschko, genannt Kate, studiert Bauingenieurwesen an der HTW Berlin. Nach ihrem Abitur in Bayern machte sie eine Ausbildung als Schreinerin. 2014 zog es sie in die Hauptstadt, wo sie zunächst eine Ausbildung zur Bautechnikerin an der Staatlichen Technikerschule Berlin absolvierte. An der HTW Berlin ist sie im Urban Garden und im Studierendenparlament (StuPa) aktiv. Außerdem sitzt sie als studentische Vertretung im Akademischen Senat.
Wieso hast du dich für die HTW Berlin entschieden?
Es war Zufall und wohl auch ein Funken Glück dabei. Den Tipp für die HTW Berlin hatte ich von einem Freund bekommen, der hier selbst das Studium angefangen hatte. Ich habe mich neben der HTW Berlin noch bei einer anderen Fachhochschule in Berlin beworben. Dann habe ich einfach geschaut, wer sich zuerst zurückmeldet. Die HTW Berlin war super schnell, nach fünf Tagen hatte ich bereits die Zusage. Damit war die Entscheidung gefallen, und ich bin immer noch sehr froh, hier gelandet zu sein.
Du engagierst dich im Antidiskriminierungsreferat des AStA. Was machst du da genau?
Ich begleite Hochschulangehörige, und hier insbesondere Studierende, die sich diskriminiert fühlen. Ich habe ein offenes Ohr und versuche, als Moderatorin zu vermitteln. Da ich zweisprachig aufgewachsen bin, biete ich auch gerne Gespräche auf Englisch an. Noch etwas Persönliches: Ich habe schon recht früh in der Schule Mobbing und Diskriminierung erfahren. Damals gab es niemanden, an den ich mich wenden konnte. Deshalb ist mir die Arbeit im Antidiskriminierungsreferat auch ein ganz persönliches Anliegen.
Was verbindest du mit dem Begriff 'Diversität'?
Ein sehr schwammiger Begriff. Menschen verstehen darunter ganz unterschiedliche Dinge. Für mich bedeutet Diversität, dass man versucht, mit verschiedenen Biographien und Charakteren zusammenzuarbeiten. Und in Bezug auf die Hochschule zeigt sich Diversität ganz konkret in meinem Studiengang. Einmal mit Blick auf den Bildungshintergrund. Da gibt es Leute, die wie ich erst eine Ausbildung gemacht haben. Dann gibt es aber auch Personen, die mit Fachabitur oder Abitur an die Hochschule gekommen sind. Und dann mit Blick auf das Alter. Mit 33 Jahren bin ich älter als die meisten Studierenden.
Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Es klingt vielleicht ungewöhnlich, aber ich möchte nach meinem Bachelorstudium den Master Museumsmanagement und -kommunikation anschließen. Ich finde die Institution ‚Museum‘ an sich schon faszinierend. Aktuell gibt es jedoch sehr wenige Studierende, die aus dem Bereich Architektur/Bauwesen kommen. Das möchte ich gerne ändern.
Was Jobperspektiven betrifft strebe ich eine Führungsposition im Management an. Ich finde es dabei aber wichtig, die Praxis zu kennen, damit man Dinge besser einordnen kann und auch weiß, wie Prozesse in die unteren Ebenen übersetzt werden.
Mit wem würdest du gerne einen Tee trinken?
Weil ich mich nur schwer entscheiden kann, habe ich mir die drei folgenden Kategorien überlegt: Verstorben, fiktiv und lebend. In der Kategorie ‚verstorben‘: Mit meinem Urgroßvater. Er hat hier in Berlin an der Universität der Künste Architektur studiert und für Konrad Wachsmann gearbeitet hat, der das Einsteinhaus in Caputh entworfen und gebaut hat. Kurz vor dem Bau der Berliner Mauer ist mein Urgroßvater mit seiner Familie nach Südafrika ausgewandert. Dort ist auch meine Mama geboren, weshalb ich einen Bezug zu dem Land habe. In der Kategorie ‚fiktiv‘: Hier würde ich mich gerne in einem Dreiergespann aus den jüngeren Versionen mit mir selbst, meiner Mutter und meiner Großmutter unterhalten. In der Kategorie ‚lebend‘: Mit dem Mauretanier Mohamedou Ould Slahi. Er hat knapp 15 Jahre in Guantánamo eingesessen und ist Autor des Buches „Das Guantanamo-Tagebuch“. Kurz kennengelernt habe ich ihn über das African Book Festival, das ich ehrenamtlich unterstütze.
Weitere Infos
Die Fragen stellte Hannah Weißbrodt, Team Kommunikation
Fotos: HTW Berlin/Alexander Rentsch
Berlin, 3. Februar 2025