Polen Agirbas
Polen Agirbas
Polen Agirbas studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der HTW Berlin. Vor sechs Jahren ist die heute 24-Jährige aus der türkischen Stadt Izmir nach Berlin gezogen. In einem Intensivkurs lernte sie innerhalb von anderthalb Jahren Deutsch und nahm danach im ersten Jahrgang von „O ja!“ teil. Sie ist die erste aus ihrer Kernfamilie, die studiert.
Warum hast du dich damals für das „O ja!“ entschieden?
Ich wusste immer, dass ich in Deutschland Wirtschaftsingenieurwesen studieren will. Gleichzeitig hatte ich großen Respekt vor der deutschen Sprache. Das Programm „O ja!“ kam mir da sehr entgegen, da ich so erstmal ein Gefühl für das Unileben und die Strukturen bekommen konnte. Außerdem hat mir gefallen, dass viele Grundlagen für mein späteres Studium vermittelt wurden, insbesondere Physik- und Mathematikgrundlagen. Darauf kann ich auch heute noch in meinem Studium bauen.
Was zeichnet die HTW Berlin deiner Meinung nach aus?
Die HTW Berlin ist für mich ein Platz, an dem ich mich verbessern, mein Wissen erweitern und mit vielen anderen Kulturen in den Austausch kommen kann. Ich habe viele Freunde aus unterschiedlichen Ländern. Das hilft mir sehr, weil ich genau weiß, dass ich nicht alleine bin, insbesondere mit Blick auf die deutsche Sprache. Was ich darüber hinaus mag, ist die familiäre Atmosphäre. Es ist leicht, mit den Lehrenden in Kontakt zu treten, und ich habe keine Scheu, zu fragen, wenn mir etwas unklar ist. Ich bin auch Nadine Köcher (Anm.: Projektkoordinatorin von „O ja!“) sehr dankbar. Sie hat mir zum Beispiel bei meiner Kurswahl geholfen und war immer da, wenn ich Fragen hatte.
Was verbindest du mit dem Thema Diversität?
Diversität ist auf jeden Fall ein Thema für mich. Aber ein positives. Mir gefällt es, an der HTW Berlin auf so unterschiedliche Menschen zu treffen. Das ist ein Geben und ein Nehmen. Ich kann viel von anderen lernen, bringe aber gleichzeitig auch mein Wissen ein. Das finde ich bereichernd. Ich wurde auch von Anfang an sehr willkommen geheißen.
Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Ich möchte auf jeden Fall einen Master machen, aber nicht unbedingt direkt nach dem Bachelor. Aktuell arbeite ich als Werkstudentin in der Logistikbranche, genauer bei General Electric. Ich könnte mir vorstellen, nach meinem Abschluss erst einmal dort Fuß zu fassen und mich weiter in diesem Bereich zu entwickeln.
Mit wem würdest du gerne einen Kaffee trinken?
Mit Sigmund Freud. Allerdings wäre mir ein Abendessen mit ihm lieber. Da hätte ich mehr Zeit mit ihm über seine Thesen zu sprechen.
Das Interview führte Hannah Weißbrodt, Team Kommunikation
Fotos: HTW Berlin/Alexander Rentsch
Berlin, 22. Januar 2024