Bühne frei für den Deutschen Preis für Wirtschaftskommunikation (DPWK)
Große Firmen gehörten schon zu den Preisträgern, aber auch unbekannte Unternehmen; mal waren erkleckliche Werbebudgets im Spiel, mal nur kleine Summen; die eine Kampagne hatten professionelle Agenturen konzipiert, die andere Beschäftigte selbst initiiert. Wer sich womit und in welcher Form auch immer um die begehrte Auszeichnung bewirbt: Auf die Qualität einer Kommunikationsmaßnahme kommt es an beim Deutschen Preis für Wirtschaftskommunikation (DPWK). Im Juni 2023 wird er wieder von Studierenden der HTW Berlin im gleichnamigen Studiengang vergeben. Zur Halbzeit lud das 20köpfige studentische Juryteam ausgewählte Gäste zur Jurysitzung ein, streng vertraulich, versteht sich.
Ganzheitliche und stringente Bewertung
„Qualität kommt von Qual.“ Sagt Prof. Dr. Ralf Birkelbach, der die DPWK-Jury fachlich betreut. Wer an diesem Abend in Raum 340 von Gebäude C auf dem Campus Wilhelminenhof sitzt, weiß, dass der Hochschullehrer mit seinem ethymologischen Bonmot ehrlich gemeinte Anerkennung zum Ausdruck bringt. Einen beeindruckenden Stapel von Wettbewerbseinreichungen von Unternehmen hatten die Studierenden in den zurückliegenden Wochen zu sichten. Wie ist die jeweilige Kommunikationsmaßnahme konzeptionell eingebunden? Wie verhält es sich mit dem kreativen Output? Wie groß sind Wirkung und Erfolg? Innerhalb dieser drei Schwerpunkte nahmen die angehenden Expert*innen für Wirtschaftskommunikation die Aktivitäten in insgesamt 15 Einzelkriterien unter die Lupe. Hier wurde die bemerkenswerte Orientierung an der Zielgruppe gewürdigt, dort die Reichweite einer Kommunikationsmaßnahme; in dieser Kampagne war das Storytelling sehr überzeugend, dort der Umstand, dass sämtliche Kommunikationskanäle bespielt wurden. „Wir sind auf diesem Weg Schritt für Schritt zu einer stringenten und ganzheitlichen Bewertung gekommen“, fassen Philip Beller und Tobias Stiller zusammen, die beiden diesjährigen Sprecher der Jury, beide Studierende der Wirtschaftskommunikation.
Preisvergabe in acht verschiedenen Kategorien
Das gilt für jede der acht Kategorien, in denen der DPWK vergeben wird. Sie tragen allesamt englische Bezeichnungen, wie in der Kommunikationsbranche üblich. Als da wären Brand & Product Communication (Marken- und Produktkommunikation), PR & Corporate Communication (Unternehmenskommunikation), Internal Communication (Interne Kommunikation), Purpose & Sustainability Communication (Kommunikation zu gesellschaftlich relevanten Fragen wie Diversity, Umweltschutz oder Nachhaltigkeit), Employer Branding (Kommunikation als Arbeitgeber), Content & Owned Media Communication (in diese Kategorie fallen bspw. Geschäftsberichte, Kundenmagazine und Unternehmensblogs) sowie Live, Hybrid & Digital Event Communication (dazu zählen bspw. Veranstaltungen und Messen).
Neu in 2023: die Kategorie Brand Activism
Neu ist in diesem Jahr die Kategorie "Brand Activism". Gemeint sind Kampagnen, die aktiv Stellung nehmen zu kulturellen, ökologischen, sozialen oder geschlechtsspezifischen Problemen und/oder womöglich einen Beitrag zu ihrer Lösung leisten. Für eine besonders gelungene Kommunikation in diesem Feld wird ein Special Award vergeben. Dem Thema Brand Activism widmet sich außerdem die mit der Preisverleihung verbundene Fachtagung. Nicht zuletzt, weil hier noch wichtige Definitionsarbeit zu leisten sei, resümieren Laura Fiß und Leonie Stephan, zwei der acht Kategoriesprecher*innen.
Ganz wichtig: Unabhängigkeit und Objektivität
Die sorgfältig begründeten Bewertungen der Studierenden finden am besagtem Abend durchweg die Zustimmung der externen Expert*innen, die man eingeladen hatte. Um Unabhängigkeit und Objektivität zu gewährleisten, gehören der Jury nicht nur einige wenige Mitstreiter*innen des DPWK-Teams an, sondern auch andere Studierende der Wirtschaftskommunikation. Fachlich unterstützt werden sie von Professor*innen und Branchenexpert*innen. Nicht zu vergessen die Mitglieder des Vereins zur Förderung der Wirtschaftskommunikation, das heißt konkret: Studierende, von denen fast alle den DPWK aus eigener Erfahrung kennen, zum Teil noch im Master Wirtschaftskommunikation studieren oder bereits in der Praxis tätig sind. Die ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder sind gewissermaßen Gedächtnis und organisatorisches Rückgrat zugleich. Es dürfte an der HTW Berlin keinen Studiengang geben, der so tatkräftige Unterstützer*innen an seiner Seite hat.
Ein Verein steht an der Seite der Studierenden
Was der Verein am Ende der Jury-Sitzung einmal mehr unter Beweis stellt. Noch während die letzten Argumente abgewogen werden, verschwindet eine kleine Gruppe und kehrt mit Häppchen und Getränken zurück. Sie sind als Stärkung hochwillkommen, wird das DPWK-Team doch gleich im Anschluss in einem Zoom-Meeting erwartet. Denn bis zum Juni gilt es, die Preisverleihung als attraktiven Event auf die Beine zu stellen. Stattfinden wird er wieder in einer derzeit noch geheimen Location in Berlin-Mitte, die Platz für mehrere Hundert Gäste bietet. Dass so viel Gäste kommen, hätte das DPWK-Team wahrlich verdient.