Raus aus dem Elfenbeinturm
Der Elfenbeinturm ist gewiss nicht der Ort, an dem Prof. Dr. Björn Hacker zuhause ist. Der Wissenschaftler und Hochschullehrer forscht und publiziert rege. Doch die Ergebnisse kommuniziert er nicht nur in der Scientific Community. „Ich will auch Entscheider_innen in Wirtschaft und Politik erreichen, Verbände, Stiftungen und Gewerkschaften, überhaupt die interessierte Öffentlichkeit“, sagt der Experte für europäische Wirtschaftspolitik. Wissenschaftskommunikation macht ihm Spaß und sie hat, findet der Professor im Studiengang Wirtschaft und Politik, durchaus mit der Lehre an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften zu tun. Hier wie dort kommt es den Themen zugute, wenn man sie verständlich aufbereitet, aktuelle Bezüge herstellt und in den jeweiligen Kontext einordnet.
Als Autor auf Lesereise
Dabei auch den politischen Kalender im Auge zu haben, also Themen und Debatten zu antizipieren, um größeres Interesse für neueste Forschungsergebnisse zu wecken, hat Prof. Dr. Björn Hacker bei seiner früheren Tätigkeit in der Friedrich-Ebert-Stiftung gelernt und längst verinnerlicht. Ein Beispiel: Im Vorfeld der Europawahl 2019 erschien sein Buch "Weniger Markt, mehr Politik. Europa rehabilitieren". Eine wissenschaftlich fundierte Monographie, die er für europainteressierte Bürger_innen geschrieben hatte. Auf einer Lesereise durch die Republik stellte sie der Verfasser persönlich vor.
Wissenschaftskommunikation ist keine Einbahnstraße
Prof. Dr. Björn Hacker kommt gerne ins Gespräch mit Nicht-Wissenschaftler_innen, seien es Gewerkschafter_innen oder Arbeitgeber_innen, Politiker_innen oder immer mehr junge Menschen, die spätestens durch den Brexit eine Ahnung davon bekommen hätten, „dass Europa mehr ist als nur der Euro und unkompliziertes Reisen“. Für ihn ist Wissenschaftskommunikation keine Einbahnstraße. Vielmehr lerne er, dass manches nicht funktioniere, was in der Analyse am Schreibtisch zwingend scheint. Andere Problemstellungen wiederum finde man sowieso nicht in der Literatur, sondern nur in der Praxis.
Europa kann so einen Kommunikator gut gebrauchen
Auf diese Probleme aufmerksam zu machen und passende Lösungsvorschläge anzubieten, mit diesem Selbstverständnis betreibt Prof. Dr. Björn Hacker Forschung, schreibt Bücher, Beiträge für Zeitschriften, Blogs und Sammelbände, tritt auf Veranstaltungen auf, hält Vorträge und Seminare. Europa kann einen Kommunikator wie ihn wahrlich gut gebrauchen.