Reden, nachdenken und gemeinsam arbeiten
Du beschäftigst Dich auch mit Serious Games? Wie ist die Kooperation mit jenem Partner im letzten Projekt gelaufen? Und wie organisiert Dein Studiengang eigentlich die fachliche Unterstützung durch Laboringenieur_innen? Schon beim ersten gemeinsamen Abendessen hatten die fünf Wissenschaftler_innen der HTW Berlin genügend Gesprächsthemen. Fünf Tage hielten sie sich als „Researcher in Residence“ in einem Seminarhaus im brandenburgischen Stolzenhagen auf. „Sie können dort abseits des Hochschulalltags denken und debattieren, lesen und lachen, Neues entdecken und entwickeln“, hatte es die Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring in ihrer elektronischen Einladung formuliert.
Das Los entschied über den Aufenthalt
Das Angebot war auf große Resonanz gestoßen, weshalb das Los darüber entscheiden musste, wer die Koffer packen durfte (und vor der Abreise einen Coronatest machen musste). Das waren Prof. Dr. Andreas Zeiser (FB 1), Prof. Dr. Elke Genzel (FB 2), Prof. Dr. Andre Beinrucker (FB 3), Prof Dr. Oliver Rinne (FB 4) und Prof. Pelin Celik (FB 5). Aus jedem Fachbereich einer oder eine, denn das erklärte Ziel des neuen Formats war es, die Zusammenarbeit über Fachbereichsgrenzen hinaus zu stärken. Prof. Dr. Molthagen-Schnöring setzte damit eine Anregung des Transfer-Audits um, dessen Verfasser_innen empfohlen hatten, einen Kommunikationsort und Freiräume für Wissenschaftler_innen schaffen, so dass diese zwanglos miteinander ins Gespräch kommen können.
Individuelle Freiräume und intensiver Austausch
Das hat gleich bei der Premiere vorzüglich geklappt. Das Seminarhaus Taubenblau im Naturpark Unteres Odertal erwies sich als vortreffliche Wahl, das genügend Freiräume gewährte, aber auch den gegenseitigen Austausch beförderte. Drei Mal täglich nahm das Quintett zum gemeinsamen Mahl Platz am großen Tisch; dazwischen wurde der Laptop aufgeklappt oder das Buch zur Hand genommen, zog sich ein Duo in eine Arbeitsecke zurück, begab sich ein Trio plaudernd auf einen Spaziergang. Die Designerin kam mit dem Mathematiker ins Gespräch, der Mathematiker mit der Bauingenieurin, alle fünf außerdem mit der Vizepräsidentin für Forschung und Transfer und ihrer Referentin Maria Schmidt sowie Dr. Lena Simon, der Leiterin des Kooperationszentrums Wissenschaft-Praxis, die sich für zwei Tage hinzugesellten.
Das Format sollte weiterführt werden
Nach fünf Tagen verließ man den Ort wieder, ebenso erholt wie angeregt, außerdem mit neuen Eindrücken und Impulsen. Beim Du wollen alle Beteiligten bleiben. Da ist Vertrauen entstanden, auch durch private Gespräche, gewann man Einblicke in andere Fachbereiche und entwickelte größeres Verständnis für die Herausforderungen anderer wissenschaftlicher Disziplinen. Wird auch die Forschung profitieren? Durchaus möglich. Dass es sich lohnt, das Format „Researchers in Residence“ fortzuführen, darüber waren sich auf jeden Fall alle einig. Vielleicht könnte der Kreis der Teilnehmer_innen sogar erweitert, aber die Anzahl der Tage und Nächte verkürzt werden? Oder der Aufenthalt wird gezielt HTW-Wissenschaftler_innen angeboten, die eine fachbereichsübergreifende Projektidee ausarbeiten möchten? Über die Vorschläge lässt sich gut diskutieren.