Zusammen in der Isolation

Das HTW-Team hinter "wesolate" in einer Videokonferenz

#WirVSVirus war das Motto des Hackathons der Bundesregierung, um in einer großen digitalen Gemeinschaftsaktion die besten Lösungen für Probleme in Zeiten der Corona-Pandemie zu finden. Fast 23.000 Menschen beteiligten sich und bearbeiteten rund 1.500 Projekte von etwa 3.000 eingereichten Herausforderungen oder "Challenges“. Unter den Aktiven: HTW-Absolvent Jerome Lange, der den Bachelor-Studiengang Wirtschaft und Politik studiert hat, und seine ehemaligen Kommiliton_innen Dominique Leska und Juliane Stauch, die gerade kurz vor ihrem Abschluss stehen. Sie haben zusammen mit einem etwa 70-köpfigen Team eine App entwickelt, mit der Nutzer_innen die Zeit in der Isolation zu Hause zusammen mit Freund_innen virtuell gestalten können.

Die Idee kam Jerome mitten in der Nacht: „Ich hatte gerade mit meinem Mitbewohner einen Filmabend gemacht und merkte, dass ich schon nach zwei Tagen der Isolation anfing, mich zu langweilen. Dabei gibt es so viele spannende Angebote für digitale Aktivitäten. Da kam mir um 3 Uhr morgens die Idee für die App.“ Schon am nächsten Tag sollte der Startschuss für den Hackathon fallen, also hieß es schnell sein. Jerome formulierte noch in der Nacht die Idee aus und holte morgens seine Freundinnen und Freunde mit ins Boot, aus denen ein Kernteam entstand. Seine Challenge wurde auch von vielen anderen Teilnehmer_innen des Hackathons aus ganz Deutschland gut angenommen: Weil so viele mitmachen wollten und die Gruppe während des Hackathons so rasch wuchs, musste er die Anzahl der Mitwirkenden begrenzen. „So ein Wochenende habe ich noch nicht erlebt, das war eine ganz neue Erfahrung“, so Jerome.

Die Zusammenarbeit war so produktiv, dass die Appwesolate“ – eine Zusammensetzung der Wörter „we isolate“ – schon am 3. April 2020 in den gängigen App-Stores erscheinen soll. Vom Morgenyoga zum Sushi-Kochkurs: Die Plattform soll Online-Angebote bündeln und so dafür sorgen, dass sich trotz Isolation niemand einsam fühlen muss und man zumindest digital zusammenkommen kann. Gleichzeitig gibt es einen spielerischen Gamification-Aspekt für die Zeit in Isolation, da man sich durch Aktivitäten Punkte verdienen und im Level aufsteigen kann. „Das sind sozusagen ‚Isolation Streaks‘, ähnlich wie bei Snapchat“, erklärt Jerome.

Auch die Rollen der HTW-Studentin, des Studenten und des Absolventen in dem Team, das das Vorhaben fortführt, haben sich gefestigt: Während Jerome als Ideengeber und Initiator das Projekt und die Strategie koordiniert, kümmern sich Dominique und Juliane um das Marketing. Sie bespielen Kanäle von wesolate in den sozialen Medien, bauen Kontakt zu politischen Stakeholdern auf und organisieren Partnerschaften, um die Inhalte auf der Plattform zu sichern. Nimm das, Virus!