SonnJa zahlt freiwillig den höchsten Beitrag
SonnJa kennen alle im Verein, denn sie war von Anfang an dabei und ist bis heute freiwillig die großzügigste Beitragszahlerin von „einleuchtend e.V.“. SonnJa heißt die Photovoltaik-Anlage auf dem Mensa-Dach auf dem Campus Wilhelminenhof. Jährlich speist sie 12.000 kWh in das öffentliche Stromnetz ein und spült so jährlich rund 1.500 Euro in die Kasse des gemeinnützigen Vereins. Mit der eigenständigen Planung und Realisierung der PV-Anlage begann vor mehr als zehn Jahren, was bis heute Bestand hat: das studentische Engagement für nachhaltige und ökologische Projekte. Damit ist „einleuchtend e.V.“ eine der ältesten und – durchaus passend – nachhaltigsten Studierendeninitiativen an der HTW Berlin. Wer Hochschulen und die für sie typische hohe Fluktuation von Studierenden kennt, weiß, wie außergewöhnlich das ist.
Treue und Erneuerung gleichzeitig
Dieser glückliche Umstand ist sowohl der Treue einiger Mitglieder zuzuschreiben als auch der stetigen Erneuerung durch Interessierte aus allen Studiengängen. Die einen bringen frische Ideen und wechselnde Perspektiven in die Arbeit ein, die anderen sorgen für Beständigkeit. Lisa Weißmann und Svenja Gutt beispielsweise gehören zu den Letzteren. Die Bekleidungstechnikerin und die Fachfrau für Regenerative Energien waren schon als Studentinnen bei einleuchtend aktiv und blieben dem Verein treu, nachdem sie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen an der HTW Berlin wurden.
Kleidertauschparty und Upcycling-Workshop
„Die Ideen sind uns bislang nie ausgegangen“, freut sich Svenja Gutt. Sie zählt aus dem Stand mehrere Projekte auf: eine Kleidertauschaktion, eine plastikfreie Woche mit externen Gästen, Workshops zum Upcycling, der Bau und die Elektrifizierung eines Lastenrads, das von Kommiliton_innen ausgeliehen werden kann, ein digitaler Adventskalender mit Tipps in Sachen Nachhaltigkeit etc. etc. Derzeit werde an einem Konzept für die studentisch organisierte Lehre mitgearbeitet. Seit kurzem gibt es eine Cloud und ein Wiki, sodass nicht verloren geht, was schon erarbeitet wurde.
Ideen für das "Haus der Transformation"
Denn der Verein macht nicht nur durch Aktionen von sich reden, sondern auch mit klugen Ideen. Als größten Erfolg kann „einleuchtend e.V.“ die Etablierung des sogenannten „Haus der Transformation“ verbuchen. Als eine Art „Green Office“ soll es Aktivitäten und Gruppen, die sich an der HTW Berlin mit Themen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel, Digitalisierung sowie Fragen von Gerechtigkeit und Diversität beschäftigen, bündeln und besser sichtbar machen. Dafür wurde ein Projektkoordinator eingestellt, dem es im Idealfall bis Ende 2020 gelingt, Fördermittel für die Verstetigung des Hauses zu akquirieren. „Mehr als ein Jahr haben wir zusammen mit dem Hochschulkanzler Claas Cordes am Konzept gearbeitet. Ende 2019 war die Idee so ausgereift, dass die Hochschulleitung sie umsetzen konnte“, erzählt Lisa Weißmann.
Ein Alumnus arbeitet im Vorstand mit
Etwa 20 aktive Mitglieder zählt „einleuchtend e.V.“ derzeit, hinzu kommen Aktive, die sich ohne Mitgliedschaft engagieren. Normalerweise, das heißt: wenn gerade kein Corona-Virus wütet, trifft man sich alle zwei Wochen abends auf dem Campus Wilhelminenhof. Es gibt eine Tagesordnung und ein Protokoll, geführt von Svenja Gutt. Und es gibt wie bei allen ordentlichen Vereinen auch einen Vorstand, dem mit Klaus Völler bis heute ein Gründungsmitglied und HTW-Alumnus angehört. Bei diesen Sitzungen geht es nicht nur um eigene Projekte und Ideen, sondern immer öfter auch um externe Anfragen. Denn „einleuchtend e.V.“ ist nicht nur als best practice-Beispiel an der Hochschule und im Bezirk Treptow-Köpenick gefragt, sondern auch mit seiner Expertise.
Wer Interesse oder eine Idee hat, schaut einfach vorbei
Das Engagement von „einleuchtend e.V.“ ist ein Beispiel für das bemerkenswert breite Verständnis von Transfer an der HTW Berlin. Zu Transfer können größere und kleinere Forschungsprojekte genauso gehören wie Abschlussarbeiten, aber auch eine Gründungsidee, ein AWE-Kurs oder eben ein Studien-Projekt. Wer Interesse am Thema Nachhaltigkeit oder eine konkrete Projektidee hat, nimmt einfach Kontakt auf oder schaut vorbei. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite.