Aktivitäten vernetzen und Impulse geben
Was muss man sich unter dem „Haus der Transformation“ vorstellen?
Marius Wittmann: Die Idee geht auf die Initiative von einleuchtend e.V. an der Hochschule zurück. Der Verein regte an, die Fülle der Aktivitäten und Gruppen, die sich an der HTW Berlin bereits jetzt mit Themen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel, Digitalisierung sowie Fragen von Gerechtigkeit und Diversität beschäftigen, zu bündeln und besser sichtbar zu machen, aber auch neue Impulse zu geben. Genau das soll das „Haus der Transformation“ leisten, quasi als „Green Office“ der Hochschule. Hier können sich Interessierte und Aktive vernetzen, informieren und Unterstützung finden, wenn sie Projekte initiieren wollen. Ich finde es großartig, dass die Hochschulleitung die Idee des Vereins aufgegriffen hat.
Wird das Haus virtuell bleiben oder wird es auch gebaut?
Mittel für ein echtes Haus wurden tatsächlich bereitgestellt. Mit den Möglichkeiten der Realisierung werden sich im Sommersemester Studierende in den Studiengängen Industrial Design und Regenerative Energien beschäftigen.
Wer soll beim „Haus der Transformation“ mitmachen, wen wollen Sie ansprechen?
Zunächst einmal Studierende, Lehrende und Forschende, die sich mit Zukunftsthemen rund um die nachhaltige Transformation der Gesellschaft beschäftigen. Aber natürlich auch die direkte Nachbarschaft, insbesondere Schulen, und die regionale Wirtschaft. Also alle, die gemeinsam daran arbeiten möchte, die von den Vereinten Nationen verabschiedeten Sustainable Development Goals zu erreichen.
Welche Aktivitäten stehen auf der Agenda?
Das „Haus der Transformation“ soll ein offener Arbeits- und Veranstaltungsort sein, das Programm durch Studierende und Lehrende sowie Beschäftigte der Hochschule aktiv mitgestaltet werden. In diesem Jahr sind eine Ringvorlesung sowie weitere kleinere Veranstaltungen geplant. Auch die studentisch organisierte Lehre soll angeschoben und Möglichkeiten zum Wintersemester evaluiert werden. Zudem wird eine Webseite über thematische passende Lehrveranstaltungen in jedem Semester und aktuelle Projekte rund um Umwelt, Klima und Gesellschaftsentwicklung mit regionalem Bezug an der HTW Berlin informieren.
Und was bleibt davon angesichts der Corona-Krise noch übrig?
Mit der Corona-Krise hat das „Haus der Transformation“ tatsächlich einen denkbar unglücklichen Projektstart. An physische Veranstaltungen ist derzeit leider nicht zu denken. Aber ich habe begonnen, mich mit relevanten Akteur_innen zu vernetzen. Wir haben außerdem einen Beirat gegründet, der das „Haus der Transformation“ inhaltlich berät und begleitet. Ihm gehören seitens der Studierenden Vertreter_innen des Vereins einleuchtend e.V., des AStA und der Gruppe Students For Future an, außerdem das HTW-Umweltmanagement, der Nachhaltigkeitsexperte Prof. Sebastian Feucht aus dem Fachbereich 5 sowie Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring als Mitglied der Hochschulleitung. Außerdem konnten wir Dennis Lumme gewinnen, der im Bezirk Treptow-Köpenick die Entwicklung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie für den Bezirk koordiniert. Eine weitere Position soll an eine Vertreterin aus dem Bereich Green Economy vergeben werden.
Werfen Sie einen Blick in die Zukunft: Was soll 2025 erreicht sein?
Sehr gerne. Ich stelle mir vor, dass das „Haus der Transformation“ in fünf Jahren einen klimapositiven Holzhybridbau am Spreeknie bezogen hat. Dort haben vielfältige Projekte mit gesellschaftsrelevanten Bezug Einzug gehalten, aber auch innovative Geschäftsmodelle. In und am Gebäude lernen und lehren Studierende durch praktische Anwendungen und Prototypentwicklungen. Es gibt viele interessante Veranstaltungen, die gut besucht sind. Zu guter Letzt ist die Kooperation mit Bezirk und Nachhaltigkeitsinitiativen eng.