Florian Koch
Florian Koch
Seit 2018 beschäftigt sich Florian Koch als Professor mit den Schwerpunkten Immobilienwirtschaft, Smart Cities und Stadtentwicklung. Er forscht dazu, wie neue digitale, smarte Technologien zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können und welche neuen sozialen Innovationen in Städten entstehen.
Wie sieht die Stadt der Zukunft aus?
Das Faszinierende an Städten ist ihre Unterschiedlichkeit und es wäre ja sehr langweilig, wenn Berlin irgendwann genauso aussieht wie Hamburg oder München genauso wie Madrid. Insofern gibt es nicht die eine Stadt der Zukunft, sondern viele verschiedene zukunftsfähige Ideen für Städte. Ich denke, dass es in unseren Städten z.B. bald mehr Hochhäuser in Holzbauweise, dezentrale erneuerbare Energieversorgung und -speicherung, Sensoren, die Umweltbelastungen messen, und vor allem Orte, an denen viele verschiedene Menschen zusammenkommen und sich über die Zukunft ihrer Städte austauschen, geben wird.
Welche Rolle spielen nachbarschaftliche Formen des Teilens in einer Konsumgesellschaft wie Deutschland?
Das ist eine Frage, die wir gerade in einem Forschungsprojekt in Berlin, Kassel und Stuttgart betrachten. Es geht dabei darum, ob in Zeiten von steigenden Mieten, Raumknappheit und Gentrifizierung neue Formen des Teilens auf Nachbarschaftsebene entstehen, z.B. dass gemeinschaftliche Wohnformen an Bedeutung gewinnen, dass neue öffentliche Begegnungsräume auf bislang wenig genutzten Flächen errichtet werden oder neue Wohnungstauschbörsen entwickelt werden. In unseren Fallbeispielen merken wir, dass dabei verschiedene Spielarten des Teilens vom nicht kommerziellen „Commoning“ bis zur Sharing Economy zu berücksichtigen sind.
Was ist für Sie an der HTW Berlin unverzichtbar?
Unverzichtbar sind für mich die Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, mit Studierenden, mit Praxispartnern aber auch mit vielen anderen Leuten an der HTW Berlin. Gerade weil es so viele verschiedene Studiengänge, Forschungsprojekte und Personen an der Hochschule gibt, habe ich, seit ich hier arbeite, eine Menge dazugelernt. Sehr wichtig oder sogar unverzichtbar für mich an der HTW Berlin sind allerdings auch die Kaffeeautomaten in Gebäude A für den manchmal notwendigen Energieschub an langen Lehrtagen.
Mit wem würden Sie gern einen Kaffee oder Tee trinken?
Oh, eine schwierige Frage. Aus fachlicher Sicht wäre ein Kaffeetrinken und ein Gespräch mit Jane Jacobs, der großen US-amerikanischen Stadtforscherin und Aktivistin spannend gewesen. Allerdings ist sie schon tot, daher würde ich mich als langjährigen Basketball-Fan gerne mal auf einen Kaffee mit Dirk Nowitzki treffen. Vielleicht entdecken wir ja Gemeinsamkeiten zwischen den Teamsportarten „Basketball“ und „Forschung und Lehre an der HTW Berlin“!
Fotos: Alexander Rentsch
© HTW Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
7. August 2019