Leuchtet ein
Wer kennt das nicht: Gerade von zu Hause losgefahren, da stellt man fest, dass der Akku des Smartphones fast leer ist. Was nun? Klaus Völler vom Verein einleuchtend e.V. hat da eine ganz besondere Lösung parat: In kleinen Workshops bauen er und andere Mitglieder der an der HTW Berlin angesiedelten Studierendeninitiative Handyladegeräte an Fahrräder, die über den Dynamo des Rades mit Strom versorgt werden. So wird das Smartphone geladen, während man zur Hochschule radelt, allein durch eigene Muskelkraft. Nachhaltige und kreative Projekte wie dieses finden sich viele bei einleuchtend e.V. Der 2010 gegründete Verein, der vor allem aus Studierenden und Ehemaligen der Hochschule besteht, hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltige Projekte in und rund um die Hochschule zu fördern und voranzutreiben. Projektideen können dabei von allen Studierenden eingebracht werden, ein Mitglied im Verein zu sein ist nicht notwendig. „Wir verstehen uns als Plattform, die Know-How, finanzielle Mittel und Kontakte zur Umsetzung von Projekten zur Verfügung stellt“, sagt Völler.
Eine Photovoltaikanlage als Finanzquelle
Klaus Völler ist eines der Gründungsmitglieder und zurzeit Vorstandsvorsitzender des Vereins. Angefangen habe alles im Jahr 2009 mit der Idee, eine Photovoltaikanlage auf dem Gelände der HTW Berlin zu installieren, erzählt er. Vier Jahre später ging „SonnJa!“ ans Netz. Seitdem speist die aus Spenden finanzierte Anlage auf dem Campus Wilhelminenhof jährlich 14000 kWh in das öffentliche Stromnetz. Das ist immerhin der jährliche Strombedarf von knapp sieben 2-Personen-Haushalten. Die Anlage, die für Forschung und Lehre zur Verfügung steht, dient als primäre Finanzquelle des Vereins: „Jährlich erhalten wir durch die Einspeisung des Stroms ca. 2000€, die wir für neue Projekte, Workshops oder Vorträge rund ums Thema Nachhaltigkeit einsetzen“, erzählt Völler.
Von Tetrapacks und Konservendosen
Eines der ersten Projekte war der Bau des „Solar Sound Systems“, einer mobilen Musikanlage, die komplett über Solarstrom betrieben wird und durch den Einbau eines Akkus auch nach Sonnenuntergang für gute Stimmung sorgt. „Damit waren wir sogar schon auf dem Karneval der Kulturen“, berichtet Völler. Ein weiteres Projekt ist der CampusCup: In Kooperation mit dem Studentenwerk hat der Verein die in einem AWE-Kurs entstandene Idee umgesetzt, einen Coffee-to-go-Becher aus Porzellan als Alternative zum Wegwerf-Pappbecher in allen Mensen der Stadt anzubieten. Und auch für die Zukunft gibt es schon viele Ideen, z.B. den Bau eines energieautarken Bauwagens komplett aus alten Materialien wie Restholz, Konservendosen oder Tetrapacks. Neue Mitstreiter und neue Ideen sind übrigens immer herzlich willkommen.