Michelle Kaplan
Michelle Kaplan
Michelle Kaplan, derzeit 2. Stellvertreterin der hauptberuflichen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der HTW Berlin, studiert im Master Arbeits- und Personalmanagement an der HTW Berlin. Derzeit ist ihr Amt neu ausgeschrieben. Bewerben können sich alle weiblichen Hochschulangehörigen.
Was reizt Sie am Amt der stellvertretenden Frauenbeauftragten?
Ich interessiere mich für die Themen Diversity, Gleichberechtigung und Antidiskriminierung. Eigentlich könnte man sogar sagen, ich brenne für diese Themen. Ich setze mich gegen Ungleichbehandlung ein und unterstütze Frauen. Als ich die Wahlausschreibung damals gesehen habe, wusste ich sofort: Das will ich machen; mich an der HTW Berlin für mehr Gleichberechtigung einsetzen, Frauen sichtbarer machen und bei Problemen helfen. Da ich zeitgleich mein Studium an der HTW Berlin begonnen hatte, konnte ich die Hochschule so auch gleich viel besser kennenlernen. Dazu muss ich sagen, ich wurde für ein Jahr gewählt, obwohl das Amt zwei Jahre dauert. Die Wahl wurde durchgeführt, weil meine Vorgängerin ihr Amt vorzeitig niedergelegt hatte. Wiederkandidieren werde ich nicht, weil ich kurz vor dem Studienabschluss stehe.
Was sind Ihre Aufgaben?
Ich habe viele verschiedene Projekte. Ich nehme an Vorstellungsgesprächen teil, was ich super mit dem Studium verbinden kann - aufgrund der thematischen Nähe zu meinem Studium und meinem zukünftigen Berufsleben. Außerdem bin ich in der Arbeitsgruppe „Muslimische Frauen an deutschen Hochschulen“ dabei. Ganz aktuell arbeite ich daran, kostenlose Menstruationsartikel an den beiden HTW-Standorten bereitzustellen. Außerdem habe ich mich mit der Familienfreundlichkeit der HTW Berlin aus studentischer Perspektive beschäftigt. Und ich habe mich vielfältig weitergebildet, z.B. in gendergerechter Sprache und Unconscious Bias.
Was sind Ihre Ziele für dieses Jahr und was sind aus Ihrer Sicht die großen gleichstellungspolitischen / feministischen Fragen in der näheren Zukunft?
Natürlich möchte ich zuerst meinen Masterabschluss machen. Aus meiner Sicht könnte an der HTW Berlin in Sachen Gleichberechtigung noch mehr getan werden. Ich würde mich freuen, wenn Frauen und Männer für gleichwertige Arbeit endlich das gleiche Gehalt bekommen, denn das geltende Tarifsystem weist hier leider noch strukturelle Ungleichheiten zwischen Aufgaben auf, die mehrheitlich von Männern oder von Frauen ausgeübt werden. Wichtig wäre mir, dass mehr Studentinnen in MINT-Fächern zu sehen sind und dass das Studieren mit Kind oder der Pflege Angehöriger vereinfacht wird. Meine Erfahrung nach dem einen Jahr im Amt ist, dass es viele kleine Schritte braucht, um die großen Ziele erreichen zu können. Und man muss definitiv dranbleiben und immer wieder den Finger in die Wunde legen.
Mit wem würden Sie gerne einen Kaffee trinken gehen?
Wahrscheinlich mit meinem zukünftigen Ich. Ich würde gerne wissen, was mir mein zukünftiges Ich zu sagen hat und welche Entscheidungen ich besser nicht treffen sollte. Wie meine Zukunft aussieht, welche Auswirkungen meine Handlungen und Entscheidungen haben. Ich glaube, das wäre ganz interessant. Außerdem lege ich viel Wert auf guten Kaffee und diese Einschätzung teilt bestimmt auch mein zukünftiges Ich.
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© HTW Berlin, Team Kommunikation
Foto: Alexander Rentsch
Berlin, 30. September 2022