Marco Haupt
Marco Haupt
Marco Haupt ist gelernter Industriemechaniker. Seine Ausbildung hat er an der FU Berlin gemacht. Nach verschiedenen Stationen, unter anderem an der TU Berlin, an der er 11 Jahre im Forschungsbau tätig war, schloss er noch ein Studium zum Industriemeister in der Fachrichtung Metall an. Seit 2021 arbeitet der 34-Jährige in der Zentralwerkstatt der HTW Berlin.
Was sind Ihre Aufgaben in der Zentralwerkstatt?
Ich fertige Apparaturen und Einzelteile aus Metall und Kunststoff für Studierende und die Labore der HTW Berlin an. Ich gebe ein Beispiel, damit man sich das besser vorstellen kann: Eine Maschinenbaustudentin schreibt eine Abschlussarbeit und benötigt dafür eine bestimmte Konstruktion, zum Beispiel eine Vorrichtung für einen Biegeversuch. Wir besprechen ihre Ideen, Vorstellungen, Anforderungen und Wünsche an die Vorrichtung. Falls keine Zeichnungen vorliegen, erstelle ich zuerst ein 3D Konstruktionsmodell mit einem CAD-Programm (computer-aided design), woraus ich dann technische Zeichnungen erstelle. Danach fertige ich die entsprechenden Bauteile konventionell mittels spanender Bearbeitung (Sägen, Fräsen, Drehen, Bohren). Auch Schweiß- und Lötverfahren haben wir für die Fertigung in Petto. Einen wichtigen Part in meiner Arbeit sehe ich auch in der Beratung unserer jungen Studierenden, ob Ideen und Konstruktionen umsetzbar sind.
Was machen Sie am liebsten bei der Arbeit?
Ich mag es bei kniffligen Problemen, zu tüfteln und Lösungen zu entwickeln. Mein Motto: "Geht nicht, gibts nicht". Weil du bei der Einzelteilfertigung immer etwas anderes machst, wird es nie langweilig. Es ist keine stupide Bandarbeit oder das Bohren von Tausend gleichen Löchern. Auch der kommunikative Austausch mit den Studierenden macht mir viel Freude, wenn sie mit Fragen auf mich zu kommen und ich ihnen helfen kann. Manchmal findet sich dann vielleicht ein ganz anderer Lösungsweg. Wenn die Studierenden am Ende glücklich sind, bin ich es auch.
Welchen Rat würden Sie neuen Kolleg*innen geben?
Aus meiner Sicht unglaublich wichtig: aufmerksam sein was um einen herum in den anderen Bereichen los ist und ein offenes Ohr haben, Verbindungen zu Kolleg*innen aufbauen, nicht nur innerhalb der eigenen Abteilung. Sonst läuft man Gefahr, in seinem eigenen Saft zu schmoren, das bringt einen nicht weiter.
Mit wem würden Sie gerne einen Kaffee trinken?
Mit Dirk Nowitzki. Der ist einfach ein entspannter Typ und trotz seines Erfolgs auf dem Boden geblieben. Ich spiele selber seit meiner Jugend Basketball, daher fände ich es spannend mit ihm über seinen Werdegang zu quatschen.
Das Interview führte Hannah Weißbrodt, Team Kommunikation
Fotos: HTW Berlin/Alexander Rentsch
Berlin, 04. November 2022