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Angela Weißköppel: Herzlich willkommen zum Podcast „HTW-Online-Campus“, dem Podcast der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin zu Lehren und Lernen im digitalen Sommersemester 2020. Mein Name ist Angela Weißköppel und in dieser Podcast-Folge geht es wieder um die Frage, wie es so ist, in diesem online Semester zu studieren. Dazu spreche ich heute mit zwei Studentinnen und Mitgliedern des Fachschaftsrats 4. Das ist der Fachschaftsrat der Studierenden am Fachbereich Informatik, Kommunikation und Wirtschaft. Bei mir sind Veronika Bertels und Lotte Unckell. Beide studieren im internationalen Studiengang Medieninformatik. Herzlich willkommen, Frau Bertels, herzlich willkommen, Frau Unckell.

Veronika Bertels und Lotte Unckell: Guten Tag!

Angela Weißköppel: Vor zwei Wochen waren zwei Mitglieder des Astas hier im Podcast und haben über Probleme und Herausforderungen im Online-Semester gesprochen. Heute möchten wir das weiterführen und erfahren, wie ein Studientag typischerweise abläuft, wie es möglich ist Kontakte zu KommilitonInnen aufzubauen und zu halten und welche Lernformate Studierende im Online-Studium unterstützen. Frau Bertels, Frau Unckell, stellen Sie sich doch bitte noch einmal selbst vor und geben Sie uns auch einen Einblick dazu, was Ihnen für ein gutes Studium wichtig ist.

Veronika Bertels: Hallo, ich bin Veronika Bertels. Ich studiere im Master vom internationalen Studiengang Medieninformatik und bin mittlerweile seit 2016 in der aktiven Vertretung der studentischen Interessen im Fachschaftsrat 4 aktiv, aktuell als Vorsitzende. Zudem wirke ich beim Campus Kino mit und arbeite nebenbei als Tutorin für Mathematik.

Lotte Unckell: Guten Tag, ich bin Lotte Unckell. Ich studiere im Bachelor von der internationalen Medieninformatik. Ich bin jetzt seit ungefähr drei Semestern im Fachschaftsrat 4 aktiv, da stellvertretende Vorsitzende. Ich bin auch im Fachbereichsrat aktiv. Ich bin Tutorin für Informatik 1 und 2 im Studiengang und betreue die Buddys in der Medieninformatik, die sich um die Erstsemester kümmern. Ich engagiere mich außerdem noch im CoderDojo, was eine Programmierwerkstatt für Kinder ist, die sich vor dem Semester gegründet hat an der HTW und ich spiele in meiner Freizeit Cello bei Grünklang auch an der HTW. Für ein gutes Studium ist mir vor allem die Kommunikation wichtig und das gegenseitige Verständnis zwischen Lehrenden und Lernenden.

Veronika Bertels: Genau, für mich ist in einem guten Studium besonders das bunte Campusleben ausschlaggebend, also eine Mischung aus informativen Vorlesungen, fordernden Übungen, motivierten und engagierten Mitstudierenden und den vernetzenden Aktivitäten abseits der reinen Uni.

Angela Weißköppel: Vielen Dank! Da haben Sie sehr viele Punkte genannt, auf die wir noch eingehen werden, also Campusleben, ihr Engagement, was macht der Fachschaftsrat alles, was sind überhaupt Buddys. Noch eine Frage zum Einstieg: das Online-Semester läuft jetzt schon seit ungefähr neun Wochen. Wie kann ich mir so einen Alltag als Studentin, als Student vorstellen? Wie läuft denn bei Ihnen so ein typischer Tag in diesem Online-Semester ab?

Lotte Unckell: Also ich habe aktuell das Problem, dass es nicht so den typischen Tagesablauf gibt, den man jetzt durchzieht, also zumindest für mich persönlich nicht. Ich habe aktuell vier Kurse, die alle feste Kurzzeiten haben, was zumindest an vier Tagen die Woche auch dazu führt, dass ich einen einigermaßen festen Tagesablauf habe aber dadurch, dass eben alles von zu Hause läuft, verschiebt es sich dann doch immer wieder. Wenn das aber ungefähr regelmäßig abläuft mit einem Kurs, der morgens anfängt, dann stehe ich ungefähr fünf Minuten vor der Vorlesung auf und setzte mich dann an den Schreibtisch und da bleib ich dann sitzen bis abends und besonders schwierig finde ich im Moment, dass ich mich auch selbst an den Plan halte, den ich mir für Tage gemacht habe, an denen es auch keine Kurse gibt und dass ich mich immer am gleichen Ort befinde. Das heißt ich habe nur einen Raum in meiner WG und in diesem Raum esse ich, ich habe Freizeit in dem Raum und ich lerne in dem Raum, ich arbeite in dem Raum und ich schlafe auch im selben Raum. Das ist für mich persönlich gerade sehr schwierig damit umzugehen.

Veronika Bertels: Ich habe, bis auf einen Kurs, alle zwei Wochen ebenfalls keine festen Kurzzeiten, die mir so für die Orientierung in meinem Tagesablauf dienen könnten. Dabei ist es dann vor allem schwierig diese individuellen Tagesabläufe zu planen. Im Voraus mache ich das meistens eine Woche, aber das dann halt auch wirklich umzusetzen, da kommen dann häufig auch so Sachen wie Haushalt und diverse Arten der Prokrastination dazwischen, wodurch ich da mal immer etwas um ein, zwei Tage verschieben kann. Generell ist es auch eine große Herausforderung, den ganzen Tag am Rechner zu sitzen und es fehlen halt einfach so Angebote wie sonst der Hochschulsport oder das gemeinsame Mittagessen mit Freunden in der Mensa und insgesamt habe ich das Gefühl, dass, obwohl die Fahrzeiten zum Campus entfallen, nicht unbedingt mehr Zeit zur Verfügung steht, um diese in die Lehre zu investieren.

Angela Weißköppel: Sie haben jetzt verschiedene Herausforderungen genannt. Erst mal vielen Dank überhaupt für diesen Einblick in Ihre Tage, in Ihren Studienalltag. Sie haben zum einen gesagt, dass es schwierig ist mit der Strukturierung und der Planung, dass es eine Herausforderung ist, aber auch, dass Sie einfach viel Zeit zu Hause immer in demselben Raum verbringen, sich wenig bewegen, wenig Sport treiben, es wenig Begegnung gibt und Prokrastination ist sowieso ein Sonderthema mit dem wahrscheinlich ganz viele zu kämpfen haben, nicht nur Studierende. Mich würde interessieren, als erste Frage, gerade im Hinblick auf Strukturierung und Tagesablauf: gibt es denn Lehrformate, die sich aus Ihrer Sicht bewährt haben und die Ihnen dabei helfen gut klarzukommen, sich zu strukturieren, gut zu lernen?

Lotte Unckell: Also mir persönlich hilft, wenn es Vorlesungen oder auch Übungen gibt, die zu dem vorgesehenen Zeitpunkt auch stattfinden. Mir hilft es auch, wenn diese tatsächlich live sind und ich eben hingehen muss, um mit zu kriegen was passiert. Das hilft mir, um die geplanten Zeiten auch einzuhalten. Im Gegensatz dazu, wenn ich Videos anschauen soll selbstständig, zu egal welcher Zeit, dann ist es für mich persönlich schwierig die Zeit mir selbst zu setzen dann auch einzuhalten. Und was mir tatsächlich hilft, um produktiver zu sein ist auch ein
Arbeitsplatzwechsel, das heißt sobald ich aus dem Raum, in dem ich hier sitze, rauskomme es ist klar, dass ich ab jetzt arbeite und produktiv bin und wenn ich hier wieder hinkomme, dann ist auch wieder Freizeit und dann
kann ich entspannen und das hilft mir sehr.

Veronika Bertels: Dem kann ich mich nur voll anschließen. Zusätzlich finde ich das immer sehr hilfreich, wenn man eine Kombination aus Vorlesung und Übung hat, sodass man halt in der Übung mitbekommt, dass die Sachen, die man in der Vorlesung gelernt hat, auch wirklich eine praktische Anwendung finden und das motiviert halt dazu, sich in den Vorlesungen entsprechend gegebenenfalls sehr ausführliche Notizen zu machen um dann halt die Übung besser meistern zu können, was natürlich bei Formaten mit Online-Videos nicht unbedingt hilfreich ist, weil durch die Pause-Funktion wird dann schnell mal aus einem 15 Minuten Video ein Arbeitsaufwand von etwa 45 Minuten bis zu einer Stunde.

Lotte Unckell: Ich würde noch ergänzen, dass mir dann nach den Übungen auch individuelles Feedback sehr hilft im Moment, vor allem wenn das im Gespräch gegeben wird, wenn man dann noch mal nachhaken kann, wenn man etwas nicht verstanden hat.

Angela Weißköppel: Habe ich das richtig verstanden, dass Sie dann die Chance haben sozusagen von Lehrenden oder Studierenden Feedback zu bekommen auf die Sachen, die sie erarbeitet haben? Das hilft Ihnen?

Lotte Unckell: Genau, das ist in vielen Vorlesungen, in vielen Übungen so, die ich gerade besuche, dass ich Feedback bekomme auf das, was ich gemacht habe und tatsächlich auch ein verbales Feedback oder, dass das, was ich abgegeben habe mit mir durchgesprochen wird, was daran jetzt gut war und was man hätte anders machen können.

Angela Weißköppel: Sie hatten noch einen Punkt angesprochen, Sie beide, insbesondere Sie, Frau Bertels, dass Ihnen so was fehlt, wie gemeinsames Mittagessen zum Beispiel und Sie im Fachschaftsrat engagieren sich ja sehr dafür, dass soziale Miteinander der Studierende trotz Kontaktbeschränkung aufrechtzuerhalten. Warum ist Ihnen das so wichtig?

Veronika Bertels: Mir persönlich ist das sehr wichtig, weil ich finde - und ich mir geht das auch persönlich so - Menschen brauchen andere Menschen und brauchen den Kontakt und Zugehörigkeit irgendwohin und deshalb ist es mir persönlich so wichtig, dass es solche Angebote gibt, weil ich auch Kontakt zu Leuten, die ich schon kenne, nicht verlieren möchte, denen ich jetzt nicht einfach in der Mensa oder auf dem Gang über den Weg laufe. Ich möchte auch gerne trotz Corona jetzt neue Menschen kennen lernen und ich glaube, das geht vielen Studierenden ähnlich und außerdem ist es eine tolle Möglichkeit den Fachschaftsrat bekannter zu machen und eventuell auch Menschen für die Gremienarbeit noch zu begeistern.

Angela Weißköppel: Sie machen mit dem Fachschaftsrat hier verschiedene Angebote, um mit den Studierenden in Kontakt zu kommen. Was sind das für Angebote?

Veronika Bertels: Zum einen machen wir in Kooperation mit dem Campus Kino aktuell die Netflix Party. Im regulären Semester würden wir uns von Seiten des Campus Kinos alle zwei Wochen im Gebäude G am Campus Wilhelminenhof mit Popcorn und Getränken zu Kinofilmen treffen und alle Studierenden, Lehrenden und so weiter einladen. Das war natürlich dieses Semester jetzt nicht möglich, deswegen haben wir versucht alternativ eine Auswahl von Netflixfilmen zu treffen, die wir dann jede Woche zeigen und dadurch, dass das halt über Netflix läuft, entfällt hat das Problem mit den Lizenzen und parallel kann man sich dazu dann im Chat austauschen und da entstehen zum Beispiel Insider. Beispielsweise wer bei unserer Vorstellung von „Der Schacht“ dabei war, dem ist jetzt völlig klar was ich meine. Es entsteht ein sehr dynamisches Gruppengefühl. Eine weitere Veranstaltung, die wir haben ist der Spieleabend, der findet alle zwei
Wochen samstags abends über unseren fachschaftsinternen Discord-Server statt und da bieten wir neben klassischen Gesellschaftsspielen im Browser, wie „Cards Against Humanity“ uns „Skribbl“ auch Party und weitere kooperative Spiele an. Dort kooperieren wir beispielsweise
neuerdings mit HTW e-Sports und die versuchen zum Beispiel ein neues „Rocket League“-Team zu gründen. Für die, die nicht wissen, was „Rocket League“ ist, da tritt man in Teams gegeneinander an und spielt auf gut
deutsch Auto-Fußball.

Angela Weißköppel: Und wie können Studierende mit Ihnen Kontakt treten? Sie sprachen gerade von einem Discord-Server. Was ist das? Wie funktioniert das und wie kann ich als Studentin das nutzen?

Veronika Bertels: Der Discord-Server ist durch unsere Schulungfahrt am Anfang des Semesters entstanden, weil wir halt versucht haben alternative Formate für die Kommunikation in diesem Semester zu finden und den kann man nutzen, indem man mit uns in Kontakt tritt dann kriegt man eine Einladung und wird hinzugefügt und dort kann man dann bestimmte Rollen einnehmen. Beispielsweise habe ich die Rolle zum „Internationalen Medieninformatik Master Studenten“ inne, sodass ich auf die entsprechenden Kanäle zugreifen kann und mit allen anderen Internationalen Medieninformatik Master Studenten ebenfalls mich austauschen kann, wenn ich möchte. Genauso gehen dort die Einladung für den Spieleabend und die Netflix Partys raus, sodass man immer auf dem neuesten Stand ist und man sich am besten nicht allein gelassen fühlt in diesem Semester.

Angela Weißköppel: Ja, allein gelassen - gutes Stichwort. Beim Thema nicht allein sein, beim Thema soziales Miteinander fallen mir auch die Erstsemester. Alle, die in diesem Semester ihr Studium angefangen haben, haben dies quasi allein von zu Hause aus bewältigt und ohne die Hilfe von Kommilitoninnen und Kommilitonen höherer Fachsemester und auch ohne andere Erstsemester und eigentlich ist es ja so, dass es umfangreiche Orientierungsangebote für Erstsemester gibt hier auf dem Campus und auch die sozialen Kontakte, die in den ersten Tagen und Wochen des Studiums geknüpft werden, sind sehr wichtig. Da entstehen ja zum Teil Freundschaften fürs Leben. Wissen Sie, als Fachschaftsrat, wie es den Erstsemestern geht und wie sind Sie als Fachschaftsrat diesem Thema begegnet, vielleicht auch zusammen mit dem Fachbereich?

Veronika Bertels: Ja, wie Sie schon festgestellt haben, normalerweise veranstalten wir am ersten Tag des neuen Semesters zusammen mit den anderen Fachschaftsräten und Initiativen ein großes Spektakel im Innenhof am Campus Wilhelminenhof für die neuen Erstis, so mit Essen und Trinken, Infoständen und den Welcome-Beuteln, die vom jedem Fachbereich gestellt werden. Das musste jetzt blöderweise dieses Semester alles kurzfristig abgesagt werden, sodass wir vom FSR direkt keine konkrete Alternativveranstaltungen in digitaler Form umsetzen konnten.

Lotte Unckell: Was wir aber versucht haben, weil das eben weggefallen ist als Fachschaftsrat ist dieser Discord-Server, den wir vor allem gedacht hatten zur Vernetzung zwischen den Erstis, aber auch zur Vernetzung mit den höheren Semestern und da sind mittlerweile auch schon knapp 400 Studis da und die stellen auch fleißig Fragen, das läuft ganz gut und da stehen wir auch gut in Kontakt mit den Studierenden. In diesem Semester ist viel dann eben auf Studiengangesebene geplant worden, weil diese großen Veranstaltungen weggefallen sind und da kann ich vielleicht mal
der Medieninformatik erzählen: wir haben eben dieses „Buddy-Programm“, so
heißt das, und da können sich Studierende aus höheren Semestern in ein
Wahlpflichtfach, in einem AWE-Modul eintragen und die kümmern sich dann um die Erstsemester aus ihrem Studiengang und kriegen dafür am Ende eine Note. Wir haben in der Medieninformatik Anfang April die Informationsveranstaltungen, die wir sonst auch in Präsenz durchführen würden, alle online veranstaltet. Was dabei weggefallen ist, sind die
Sachen, bei denen sich die Erstsemester kennen lernen können und bei denen sie herausfinden mit wem sie eigentlich so studieren. Wir haben versucht das ein bisschen trotzdem zu machen, indem wir Kleingruppen aus den Erstis zusammengewürfelt haben, die dann je für fünf oder sechs Erstsemester einen Buddy an die Hand bekommen haben. So haben wir versucht für individuelle Fragen da zu sein und die Betreuung möglichst
mit einem guten Betreuungsschlüssel zu gewährleisten und aktuell sind wir dabei Micro-Präsenz-Veranstaltungen für die Erstsemester zu planen. Die sollen Mitte Juni stattfinden und da machen wir zum Beispiel die
Campus Tour, die auch nicht stattfinden konnte, wir machen Gruppen-
und Geländespiele, bei denen sich die Erstsemester kennenlernen können
und das alles in ca. Gruppen von zehn bis fünfzehn Personen, damit sich wenigstens kleinere Gruppen aus dem Studiengang mal in echt treffen und kennenlernen können, während sie jetzt schon zwei Monate zusammen studiert haben.

Angela Weißköppel: Haben Sie auch schon Pläne für das Wintersemester? Da kommen jetzt noch mehr Erstsemester als im Sommersemester. Gibt es da schon Überlegungen und was würden Sie Erstsemestern empfehlen, um gut anzukommen an der HTW?

Veronika Bertels: Aktuell befinden wir uns noch in der Planungsphase. Wir versuchen halt möglichst irgendwelche anderen Angebote aufzuziehen, beispielsweise kam die Idee, dass man eine digitale Campus-Führungen oder Campus-Rallye machen könnte, wo dann die Erstis in Gruppen dann ihre Buddies über den Campus schicken dürfen mit einer GoPro. Das sollte nach dem Vorbild der Uni Ilmenau stattfinden, die so was anscheinend dieses Semester schon organisiert hatten. Weitere Aktionen sind dann halt noch in Planung. Also bestenfalls können wir ein ähnliches Programm bieten, wie wir das sonst auf dem Innenhof machen, also Richtung kleine Goodie Bags oder Informationen weitertragen dann halt in Onlineform, weil ja die Präsenz im nächsten Semester wahrscheinlich noch relativ stark eingeschränkt sein wird.

Lotte Unckell: Ich habe vielleicht noch zwei Tipps, die ich Erstsemestern mitgeben würde. Der erste davon wäre auf jeden Fall: Kontakt suchen und das aktiv, weil es ist im Moment schwierig diesen Kontakt passiv zu kriegen, dass man einfach neben jemandem sitzt und dann kommt man ins Gespräch. Also aktiv Kontakt suchen und sowohl untereinander als auch zu den Lehrenden. Die freuen sich, wenn sie was zurück hören von den Studis, wie es eigentlich gerade läuft in dem betreffenden Modul und auch zu Studierenden höherer Semester. Viele von den Studis aus höheren Semestern helfen auch gern, wenn es Fragen gibt zu Modulen oder wie studiert man eigentlich. Und der zweite Tipp schließt sich eigentlich gleich an: viel kommunizieren, das ist im Moment auch glaube ich noch mal extrem viel wichtiger, dass man, wenn irgendwas nicht so läuft, wie es laufen könnte, dass man das äußert, dass man versucht dort gemeinsam Lösungen zu finden.

Veronika Bertels: Also für die Kommunikation aus besonders die Uni-E-Mail-Plattform eine gut Aktion um beispielsweise mit den Lehrenden in Kontakt zu treten, damit die Probleme oder Fragen, die man ansprechen möchte auch nicht in Vergessenheit geraten oder eventuell aussortiert werden, weil man von seiner privaten Mail versucht hat die Dozierenden zu erreichen. Natürlich kann man die auch nutzen, um mit Kommilitonen in Kontakt zu treten und häufig werden auch viele studienrelevante Informationen über diese übermittelt, wie beispielsweise gehen unsere Sitzungseinladungen über diese auch raus.


Angela Weißköppel: Gutes Stichwort, Ihre Sitzungseinladungen. Sie stellen viel auf die Beine als Fachschaftsrat und das neben Ihrem anstrengenden Studienalltag in diesem Semester und wahrscheinlich auch in den anderen Semestern. Wenn das jetzt eine Studentin, ein Student hört, was Sie alles Großartiges auf die Beine stellen und mitmachen möchte, wie geht das?


Lotte Unckell: Wir freuen uns immer über jede Person, die uns unterstützen möchte und am einfachsten geht Mitmachen, wenn ihr uns das mitteilt, dass ihr mitmachen wollt also eine E-Mail oder Nachricht auf Instagram oder Facebook an uns schicken und dann können wir euch auch sagen, was genau ihr bei uns tun könnte, wie ihr mitmacht. Die ganzen Infos, wie ihr uns erreicht, die findet ihr auf unserer Webseite, die heißt „fsr4.github.io“ und generell könnt ihr auch super gerne zu uns zu den Sitzungen kommen. Die finden aktuell online in BigBlueButton statt. Die Infos und die Einladungen, die kommen alle zwei Wochen per Mail über euren HTW-Mail Account und wir freuen uns auch, wenn ihr in unsere Sprechstunden kommt, uns Fragen stellt oder auf unseren Discord kommt.

Veronika Bertels: Bald sind auch wieder Hochschulwahlen, das heißt, wenn du bei uns mitmachen willst, dann kannst du dich einfach bis zum 14.08.2020 zum Beispiel bei uns melden und wir erklären dir dann alles weitere, also wie das abläuft mit den Wahlen und so weiter. Für den Fall, dass du nicht die Zeit findest dich zu engagieren, natürlich, Studium ist stressig, dann hast du aber trotzdem die Möglichkeit Ende September wählen zu gehen und auf diese Weise kannst du als Personen mitbestimmen wer dich in den Gremien wie Fachschaftsrat, Studierendenparlament und weiteren vertreten soll, was eine super Form des Engagements auch ist, wenn man nicht so viel Zeit hat.

Angela Weißköppel: Danke für die Info dazu, wie man Fachschaftsratsmitglied werden kann und was es mit den Gremienwahlen so auf sich hat. Mit Blick auf die Zeit und mit Blick auf das Wintersemester: Sie haben jetzt schon viele Erfahrungen gesammelt, auch viel gesagt, was für Sie gut läuft - was wünschen Sie sich für Studium und Lehre im Wintersemester? Wir befinden uns gerade in den Planungen und das ist interessant, was Sie uns für Impulse mitgeben und was ihre Ideen sind damit die Lehre und das Studium im Wintersemester gut ablaufen können.

Lotte Unckell: Also mein Wunsch für das nächste Semester ist auf jeden Fall wieder mehr Präsenz als es jetzt gerade möglich ist. Das ist auf jeden Fall was, was vielen Studierenden glaube ich auch im Punkt technische Ausstattung hilft, da sie jetzt nicht an die Hochschule können. Viele haben auch nicht das Internet, um jetzt so viele Veranstaltungen online zu machen, auch das würde da helfen und natürlich ist es super gut für die psychische Gesundheit von vielen Studierenden wieder mehr an die Hochschule zu kommen, wieder mehr Gesichter zu sehen und auch mal in der Vorlesung sich umzuschauen und in den anderen Gesichtern zu sehen, dass man jetzt nicht die Einzige ist, die gerade nicht verstanden hat, was gesagt worden ist. Und ich wünsche mir, dass die Aktivitäten auch außerhalb der Lehre wiederbelebt werden können. Zum Beispiel, was ich anfangs gesagt hatte, das gemeinsame Musizieren, was ich auch einmal die Woche an der Hochschule mache, das fehlt mir persönlich sehr und daran schließen sich natürlich Angebote wie Hochschulsport oder weitere Angebote auf dem Campus an, das wünsche ich mir sehr.

Veronika Bertels: Dem kann ich mich nur anschließen. Der Campus ist ein Ort der Begegnung und dieser fehlt mir persönlich auch in der aktuellen Zeit sehr. Daher fände ich es super, wenn zumindest im nächsten Semester Teile des studentischen Alltags wieder auf dem Campus stattfinden könnten, seien es einzelne Veranstaltungen, Übungen, es muss nicht direkt wieder alles von null auf hundert hochgefahren werden, aber, dass man so Stück für Stück halt auch dort zurück in die Normalität zurückkehrt, wäre sehr wünschenswert.

Angela Weißköppel: Ja, das wünschen sich glaube ich alle, wieder in Kontakt kommen zu können. Lernen das ist ja ein sozialer Prozess und dieser verwaiste Campus, den wir sehen auf den Fotos im Instagram etc. ist schon sehr gewöhnungsbedürftig und das ist hoffentlich etwas voller im Winter und hoffentlich trotzdem gleichzeitig sicher. Ich habe noch eine letzte Frage, die ich allen stelle. Im Podcast „HTW-Online-Campus“ geht es um Lehren und Lernen und mich interessiert jetzt: was war denn das interessanteste, was Sie in der letzten Woche gelernt haben?

Lotte Unckell: Ich habe in der letzten Woche ganz viel darüber gelernt, wie man in der aktuellen Situation Veranstaltungen organisieren kann, in denen sich trotzdem Menschen begegnen und kennenlernen können. Das habe ich jetzt mit der Micro-Präsenz, die wir organisieren gerade, gelernt, als auch für Das CoderDojo, wo wir auch gerade überlegen, ob oder wie wir im Moment Veranstaltungen durchführen können, ob wir die draußen machen, mit welchen Abstandsregeln und so weiter. Da habe ich in der letzten Woche viel gelernt drüber.

Veronika Bertels: Ich habe in meiner letzten Woche beispielsweise etwas aus meiner Lehre als Tutorin gelernt, und zwar, dass es ein supergutes Gefühl ist, wenn die Studierenden das Tutorium mit ganz vielen Fragen betreten, während des Tutoriums dann diverse „Aha-Erlebnisse“ erfahren und dass man ohne die ganzen Fragen, also mit gelösten Fragen und Lösungen dazu halt wieder verlassen können.

Angela Weißköppel: Frau Bertels, Frau Unckell, vielen Dank für die Einblicke, die Sie uns in das Online-Semester aus Sicht der Studierenden gewährt haben. Ich verabschiede mich von Ihnen und sage auch vielen Dank an die Zuhörerinnen und Zuhörer!

Veronika Bertels und Lotte Unckell: Vielen Dank für das Gespräch!