Anja Pfennig

Anja Pfennig

Anja Pfennig wurde 2009 an die HTW Berlin berufen. Sie vermittelt Studierenden, die im 1. und 2. Semester Maschinenbau, Fahrzeugtechnik oder Wirtschaftsingenieurwesen studieren, die Grundlagen der Werkstofftechnik.

Welchen Werkstoff finden Sie am faszinierendsten?

Dem Stahl verdanken wir unseren wirtschaftlichen Wohlstand. Es gibt keinen anderen Werkstoff mit einer dermaßen breiten Palette an Eigenschaften, die so gezielt auf die Anforderungen eines Bauteils angepasst werden können. Derzeit ist gerade im Automobilbereich eine verstärkte Rückkehr zu Stahlkomponenten zu beobachten, da manche Vorgaben eben doch nicht so einfach und zuverlässig mit Leichtmetallen umzusetzen sind.

Welche aktuellen Trends gibt es in der Werkstoffkunde?

In Sachen 3D-Druck tut sich derzeit viel: Es wird versucht, die Mikrostruktur und die damit verbundenen werkstoffrelevanten Eigenschaften von additiv gefertigten Bauteilen zu verstehen, zu modellieren und gezielt zu beeinflussen. Denn nur, wenn das Verhalten des „Inneren eines Werkstoffes“ — also seine Mikrostruktur oder Gefüge — im Zusammenspiel mit seinem Herstellungsprozess verstanden wird, kann ein Werkstoff auch zu verschiedenen Zwecken angepasst werden. Vergleichbar ist dies z.B. mit der Arbeit eines Orthopäden: Nur wenn er den Knochenaufbau wirklich verstanden hat, kann er gezielte Therapien verordnen oder eben additiv gefertigte Implantate einsetzen. Zu den aktuellen Trends gehören außerdem: Werkstoffe im Leichtbau, die bspw. bei Autos zu weniger Gewicht und dadurch zu weniger Kraftstoffverbrauch und somit weniger Emissionen und mehr Ressourceneffizienz führen. Außerdem Werkstoffe, die bei hohen Temperaturen eingesetzt werden können, ohne zu deformieren oder zu korrodieren. Sie werden z.B. in Kraftwerken eingesetzt und sollen dort den Wirkungsgrad erhöhen. Und schließlich biologisch abbaubare Werkstoffe, wie Joghurt-Becher oder Einweg-Besteck, die eine nachhaltige Lebensführung ermöglichen.

Was ist für Sie an der HTW Berlin unverzichtbar?

Die Digitalisierung der Lehre! Ich setze auf Blended Learning, kombiniere computergestütztes Lernen mit dem Unterricht auf dem Campus. Neue Lehrkonzepte entwickle ich in Zusammenarbeit mit den Studierenden und setze Lehrfilme in der Lehre ein. Deshalb arbeite ich eng mit Sebastian Homer und Tina Tanurovska vom Moodle-Support sowie mit Jörg Maier-Rothe, Mitarbeiter im Bereich „Digitalisierung in der Lehre“, zusammen.

Anja Pfennig © HTW Berlin/Alexander Rentsch
Anja Pfennig schaut durch ein Mikroskop Mikroskop
Laborgerät Anja Pfennigs Hände mit Schmuck
Anja Pfennig Ofen

Fotos: Alexander Rentsch
© HTW Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

17. September 2019