Vorbei ist die Saure-GUHrKEN-Zeit
Kartoffel-Wedges mit Kürbis-Tomaten-Chutney, dazu ein Rucola-Salat mit Honig-Senf-Dressing — und zum krönenden Abschluss frische Erdbeeren? Das alles auf dem Mensateller – regional, bio und trotzdem erschwinglich? Damit diese Vision Wirklichkeit wird, haben sich die Berliner Hochschulen zur „Gemeinschaft der Universitäten und Hochschulen für regionale Kultivierung, Ernährung und Nachhaltigkeit“, kurz GUHrKEN, zusammengeschlossen. Die Initiative hat zum Ziel, sämtliche Brach- oder Grünflächen der Hochschulen für den urbanen Gartenbau zu nutzen. Das Obst und Gemüse soll direkt in den Mensen weiterverarbeitet werden.
Tomate oder Gurke – Ihre Meinung ist gefragt
Da die Saatzeit bereits begonnen hat, arbeitet die HTW Berlin mit Hochdruck daran, die Freiflächen – z.B. die Brache neben dem Plusenergiesolarhaus und die Liegewiesen in den beiden Innenhöfen – alsbald mit Hochbeeten zu bestücken. Zwei Behindertenwerkstätten werden für die Bewirtschaftung der Beete sorgen. Aber auch Studierende, die Interesse an Urban Gardening haben, sollen sich einbringen können. Dank der GUHrKen-Initiative kann die Hochschule zukünftig mitbestimmen, was auf dem Speiseplan der Mensen steht. In Frage kommen z.B. Kräuter, Salat und Beeren. Es wird das Ende der Saure-Gurken-Zeit sein, in der nur gebackene Tintenfischringe und Kokospudding auf dem Mensateller liegen. Um festzustellen, welche Obst- und Gemüsesorten sich besonderer Beliebtheit erfreuen, wird derzeit eine hochschulweite Befragung vorbereitet. Den Link zur Umfrage finden alle HTW-Mitglieder in den nächsten Wochen in ihrem E-Mail-Postfach.
Honig–Marke „Wuhlheider Sommer“
Zudem gibt es Überlegungen, auch auf dem Campus Treskowallee Bienen anzusiedeln. Als positives Beispiel dient der Campus Wilhelminenhof, auf dem bereits vier Bienenvölker mit rund 40.000 Bienen leben. Gehalten werden sie von Studierenden, die die Grundlagen des Imkerhandwerks im AWE-Fach „Bienenwirtschaft“ erlernen. Der Ertrag des letzten Jahres kann sich durchaus sehen lassen: 51,1 Kilogramm Honig haben die Wilhelminenhof-Bienen 2016 in der Wuhlheide gesammelt. Wenn die Treskowallee-Bienen zukünftig genauso viel produzieren, reicht das, um den Honiganteil im Honig-Senf-Dressing zu 100% aus HTW-Herstellung zu decken.
So schön die Vorstellung auch sein mag! Die GUHrKen-Initiative ist ein gemeinsamer Aprilscherz von FU, UdK, Beuth Hochschule und HTW Berlin. Dennoch steckt in jedem Scherz ein Fünkchen Wahrheit: 1. Auf dem Campus Wilhelminenhof beackern Studierende schon einen Urban Garden. 2. Die fleißigen Bienen vom Campus Wilhelminenhof haben im letzten Jahr tatsächlich 51,1 Kilo Honig produziert. 3. Das AWE-Fach „Bienenwirtschaft“ wird an der HTW Berlin angeboten — ist aber leider schon ausgebucht.