Sreya Chatterjee
Sreya Chatterjee
Sreya Chatterjee aus Indien studiert Konservierung und Restaurierung im Master und ist DAAD-Preisträgerin 2021. Neben ihren exzellenten Leistungen im Studium, engagiert sich Sreya auch in vielen gesellschaftlich-sozialen Projekten. Hervorzuheben ist unter anderem ihr großes Engagement während der Corona-Pandemie, als sie beim Aufbau einer Infrastruktur-Datenbank für Sauerstoffflaschen und Ähnlichem für indische Städte half. Im Wintersemester 2021/22 hilft sie als HTW-Buddy den neuen Studierenden bei den fotochemischen Laborarbeiten.
Wo an der HTW Berlin fühlen Sie sich am wohlsten?
Am Campus Wilhelminenhof! Am Ufer der Spree gelegen, ist dieser Campus selbst ein industrielles Erbe, reich an Geschichte und Veränderung. Abgesehen von den gut ausgestatteten Laboren unseres Fachbereichs, in denen ich die meiste Zeit meines Studiums verbringe, ist das Außengelände der Mensa direkt am Fluss eine perfekte Umgebung, um sich zu erholen und Inspirationen zu finden.
Sie engagieren sich für antidiskriminierende, antirassistische und gewaltfreie Kommunikation. Wie sind Ihre Erfahrungen mit diesem Thema?
Diese Themen liegen mir sehr am Herzen, nicht nur theoretisch, sondern auch, weil sie leider Teil meines Alltags sind. Mit jeder solchen Erfahrung versuche ich, mein eigenes Verhalten und das der Gesellschaft zu verstehen. Der Begriff Diskriminierung bedeutete im ursprünglichen Sinne mal, unterscheiden zu können. Im Laufe unserer kollektiven Geschichte hat es dann eine negative Konnotation erhalten. Ich versuche, meine eigenen Worte und Handlungen und die der Menschen um mich herum zu beobachten und zögere nie, mich solidarisch zu verhalten.
Welche Zukunftspläne haben Sie?
Die Konservierung und Restaurierung von audiovisuellem und fotografischem Material ist ein relativ neues Forschungsgebiet, das in Bezug auf die Materialität und die Mittel zur langfristigen Erhaltung sehr komplex ist. Zahlreiche Länder, darunter mein Heimatland Indien, sind zwar reich an audiovisuellem Erbe, haben aber mit klimatischen, finanziellen und logistischen Herausforderungen zu kämpfen. Ich setze mich für die Entwicklung bezahlbarer Strategien, anwendbarer Methoden und didaktischer Ausbildungsprogramme in diesem Bereich für die Nachwelt ein.
Mit wem würden Sie gerne einen Kaffee trinken gehen?
Ein Kaffee mit dem vielseitigen Filmregisseur Werner Herzog wäre toll. Herzog ist Humanist durch und durch, ein Beobachter der Zeit und ein schaffender Reisender. Seine Dokumentarfilme, Spielfilme und Schriften sind nicht nur Zufluchtsort in Zeiten von Kämpfen und Enttäuschungen, sondern auch eine Inspiration, um das Leben und seine Herausforderungen mit offenem Herzen und ohne Hemmungen anzunehmen, immer und immer wieder. Das Leben ist eine schwer fassbare Wahrheit, und wie Herzog sagt, "die Wahrheit geht selbst durch Wälder".
Die Fragen stellte Hannah Weißbrodt (Team Kommunikation).
Fotos: Alexander Rentsch
01. Oktober 2021