Annabelle Brumm
Annabelle Brumm
Annabelle Brumm ist Absolventin des Studiengangs Wirtschaftskommunikation. Dass sie heute freiberuflich für die Saftmanufaktur OSTMOST tätig ist, die ihre Produkte aus alten Apfelsorten von ostdeutschen Streuobstwiesen gewinnt, verdankt sie der HTW Berlin. Genauer gesagt: der Teilnahme an dem Projekt "Innovationswerkstatt Schöneweide", unter deren Dach HTW-Studierende in interdisziplinär zusammengesetzten Teams praktische Fragestellungen von Unternehmen bearbeiten. Mit Erfolg, wie die Alumna einige Jahre später zufrieden berichtet. Wir stellen Annabelle Brumm im Rahmen der Reihe "Transfer im Fokus" vor.
Wie muss man sich die studentische Arbeit in der „Innovationswerkstatt“ vorstellen?
Studierende erarbeiten in kleineren Teams mithilfe der kreativen Innovationsmethode „Design Thinking“ Lösungsansätze für die Fragestellungen der am Projekt beteiligten Unternehmen. Wir hatten damals viel Kontakt zu unseren „Klienten“, haben beispielsweise ihre Standorte besucht und regelmäßig Rücksprache gehalten. Am Ende pitchen die Teams ihre Ideen vor den Unternehmen und haben beim anschließenden Get-Together Gelegenheit, die Kontakte zu intensivieren. Es war insgesamt mehr Aufwand als in anderen Fächern, aber dafür ein sehr viel wertvollerer Output.
Sie sind dem Unternehmen OSTMOST treu geblieben, warum?
Zum Einen fand und finde ich die Unternehmensvision von OSTMOST klasse, nämlich die Streuobstwiesen in Ostdeutschland zu erhalten. Zum anderen ist OSTMOST aber auch eine außergewöhnliche Marke im Biosegment, die viel kreatives Potenzial besitzt. Deshalb war dem Unternehmen und mir schon kurz nach der Innovationswerkstatt klar, dass wir zusammen arbeiten wollen. Allerdings hat es aufgrund anderer Umstände erst nach dem Studium geklappt.
Mit wem würden Sie gern einen Kaffee oder Tee trinken?
Mit Greta Thunberg bei einer Reise durch Deutschland in der Deutschen Bahn einen Chai-Tee teilen, das wär´s doch! Dabei würde ich ihr dann auf die Schulter klopfen und ihr sagen: Keep on and never listen to the haters! Mit ihren 17 Jahren hat sie schon mehr von der Welt verstanden als so mancher Konzernchef.
Was war die größte Herausforderung, die Sie an der HTW Berlin bewältigen mussten?
Ganz klar: meine Masterarbeit! Die habe ich im Sommer 2019 geschrieben und mich gleichzeitig um meine Tochter gekümmert, die damals noch nicht einmal ein Jahr alt war. Das waren vier kräftezehrende Monate, in denen ich eigentlich nur zwischen den zwei Rollen Mutter und Schreiberling gewechselt bin. Freizeit? Fehlanzeige. Gelohnt hat sich die Schufterei aber: Neben einer sehr guten Note bekam ich durch Kontakte meiner Zweitbetreuerin die Chance, einen Artikel über meine Masterarbeit für ein einschlägiges Fachmagazin zu schreiben.
Die Corona-Krise hat den Zeitplan des Projekts „Innovationswerkstatt Schöneweide“ durcheinandergewirbelt. Es wird voraussichtlich erst im Wintersemester 2020/2021 fortgeführt und dann zum 5. Mal stattfinden. Geleitet wird es von Prof. Dr. Volker Wohlgemuth.
Text: Gisela Hüttinger, Transfer- und Projektkommunikation
Fotos: Alexander Rentsch
28. April 2020