Die Jogginghose als Alltagslook
Die Jogginghose wurde in den 1920er Jahren vom Franzosen Émile Camuset entwickelt, um das Training auch in der kalten Jahreszeit möglich zu machen. Inzwischen wird sie nicht nur beim Sport getragen — das hat sie vor allem der Rap- und Hip-Hop-Szene zu verdanken. Am 21. Januar wird dem vielseitigen Kleidungsstück zum „Tag der Jogginghose“ Tribut gezollt. Eine gute Gelegenheit, um mit Horst Fetzer, Modedesign-Professor an der HTW Berlin, die Erfolgsgeschichte der Jogginghose Revue passieren zu lassen.
„Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, hat Karl Lagerfeld mal gesagt. Sehen Sie das genauso?
Also ich persönlich finde Jogginghosen im Outfit auch nicht besonders gelungen, weil sie doch einen sehr legeren Look haben. Dennoch gehört die Jogginghose heute zur Alltagskleidung. Das liegt an der Versportlichung der Gesellschaft, verbunden mit einer Casualisierung. Die Jogginghose steht par excellence für sportliche, bequeme Mode.
Warum ist die Jogginghose als Streetwear so beliebt?
Inzwischen sieht man ja nicht nur die klassische Jogginghose auf der Straße, sondern auch aufwendiger gefertigte Varianten. Die Form der Jogginghose bleibt, aber statt Jersey werden gewebte Stoffe oder hochwertiges Sportswear-Tech verwendet. Damit wandelt sich der freizeitliche Look in einen modischeren Style. Das kann dann auch gut aussehen.
Ist die Jogginghose auf der Straße im Jahr 2019 immer noch tragbar?
Die Jogginghose gehört bei vielen Menschen zu ihrem Alltagslook. Und das wird sich so schnell nicht ändern. Aber der Hype ist sicherlich vorbei. Es gab eine Zeit vor drei, vier Jahren, als tatsächlich auch Celebrities Jogginghosen in der Öffentlichkeit trugen. Der aktuelle Modetrend geht eindeutig weg von der Jogginghose — hin zu fließenderen Silhouetten.