Systeme begreifen, ganzheitliche Designlösungen gestalten
Was Designer_innen heute gestalten, kann zukünftig das Leben vieler Menschen verbessern und bereichern. Mehrere herausragende Arbeiten, die im Bachelor-Studiengang Industrial Design entstanden sind, präsentiert die HTW Berlin bei der größten nordeuropäischen Designkonferenz und -messe, der Dutch Design Week im niederländischen Eindhoven. Darunter zum Beispiel eine „künstliche Niere“ – ein smartes Dialysegerät zum mobilen Einsatz, das bequem am unteren Rücken getragen werden kann – und ein 3D-Drucksystem, das mithilfe von zwei Robotern selbstständig stabile Bauten errichtet.
Vergangenes Jahr haben Studierende und Lehrende des Studiengangs die Dutch Design Week bereits bei einer Exkursion besucht. „Als wir zurückkamen, waren alle hellauf begeistert“, sagt Industrial-Design-Professorin Pelin Celik. „Deswegen haben wir die Idee angeregt, dort auch auszustellen.“ Der Bewerbungsprozess war umfangreich und ist vergleichbar mit dem Peer-Review-Verfahren in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift. „Wir haben intern Projekte ausgewählt, die sich für die Ausstellung eignen und sehr aussagekräftig sind“, so Prof. Celik. Die meisten Arbeiten sind als Hauptprojekte der Studierenden im vergangenen Winter- und Sommersemester entstanden.
Das Team musste in der Bewerbung die HTW Berlin sowie den Studiengang Industrial Design vorstellen und unter anderem zeigen, wo zuvor international ausgestellt wurde. Entscheidend war auch eine passende Standgestaltung: Schnell fanden sich Studierende zusammen, die diese Aufgabe übernahmen. „Im Industrial Design muss man holistisch denken, um komplexe Zusammenhänge zu verstehen“, erklärt Prof. Celik. „Und hierzu gehört auch die Gestaltung der Präsentationsfläche auf der Konferenz.“
Schließlich kam die Zusage: „Wir freuen uns alle riesig über diese tolle Chance! Dass wir unseren Studiengang nun auf der Dutch Design Week repräsentieren und zeigen können, was wir machen, begeistert die Studierenden genauso wie uns im Kollegium“, sagt Prof. Celik. Besucher_innen der Dutch Design Week finden den HTW-Stand mit dem Titel „Making Design – Understanding Systems“ im Klokgebouw. In der begehrten Ausstellungshalle stellen auch weitere prominente Hochschulen – wie die Technischen Universitäten in Delft und Eindhoven – und Unternehmen aus, die sich mit der Interaktion von Technik und Design beschäftigen. Auch Studierende, die nicht direkt an der Konferenz beteiligt sind, profitieren von dem Unterfangen: Viele von ihnen werden zu der Designkonferenz im Rahmen einer Exkursion und Lehrveranstaltung vor Ort mitkommen und ihren Kommiliton_innen danach von ihren Eindrücken berichten.
Zwei der vorgestellten Projekte waren auch beim VDI-Preis "Mensch und Technik" erfolgreich: Den 1. Platz gab's für "Rohrbot - Dein Robo MakerKit", den 2. Platz für "Madillo - der Helm der sich Deinem Kopf anpasst".