Schon im Studium internationale Märkte erobern
Eine transparente Produktionskette, umweltfreundlicher Druck und bessere Arbeitsbedingungen für Stoffproduzent_innen sowie Näher_innen: Die Werbetextilien der Berliner Firma DNA Merch sind dank fairer und ökologischer Produktionsbedingungen etwas Besonderes. Für T-Shirts kauft das Team beispielsweise indische Biobaumwolle und lässt sie von einer Arbeiter_innen-Kooperative in Kroatien nähen. Nun möchte DNA Merch den belgischen Markt erobern. Dafür hat es sich Hilfe von HTW-Studierenden geholt.
Eine perfekte Aufgabe für die Lehrveranstaltung „Contemporary Issues: International Project Management“ im Bachelor-Studiengang International Business. „Die Studierenden beraten die Unternehmen bei deren Internationalisierung“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Veit Wohlgemuth. „Indem die Studierenden gemeinsam an praktischen Fällen arbeiten, erwerben sie wichtige Kompetenzen, zum Beispiel im Projektmanagement. Und sie erleben interkulturelles Arbeiten.“ Dazu trägt vor allem die Tatsache bei, dass die HTW-Lehrveranstaltung in das von der Europäischen Union geförderte Projekt INTENSE eingebunden ist. Dieses bringt fünf europäische Hochschulen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zusammen.
Unter dem Dach von INTENSE – die Abkürzung steht für INTernational ENtrepreneurship Skills Europe – arbeitet jedes Studierenden-Team zum einen mit einem KMU aus dem eigenen Herkunftsland zusammen. Zum anderen tauschen sich die Hochschul-Teams untereinander aus, um Unternehmen aus anderen Ländern beim Eintritt in den hiesigen Markt zu helfen. Die Firmen werden somit von Studierenden in Heim- und Zielmarkt unterstützt.
Ende November traf man sich an der HTW Berlin. Insgesamt 70 Studierende und 13 Dozent_innen aus Belgien, Deutschland, Finnland, Kroatien und den Niederlanden waren eine Woche lang zu Gast. Sie besuchten Workshops und arbeiteten an ihren Beratungsprojekten. Die HTW-Studierenden Anastasia, Emanoil, Essaw, Kira und Oriana hatten für DNA Merch im Vorfeld den belgischen Markt untersucht und konnten ihre Ergebnisse nun mit dem belgischen Team besprechen. Welche Wettbewerber sind bereits etabliert und wie kann DNA Merch sich von diesen abheben? Welche Marketing-Kanäle und -Strategien bieten sich an? Auf welche Kund_innen und Branchen sollte sich DNA Merch fokussieren? Essaw ist begeistert, dass er „nicht nur in der Theorie lernt, wie Internationalisierung funktioniert, sondern ein Unternehmen selbst dabei begleiten kann“. Das sei eine großartige Erfahrung. Anastasia findet es „spannend, einem Unternehmen mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell beim Eintritt in einen neuen internationalen Markt zu helfen.“
Und auch DNA Merch ist glücklich über die Zusammenarbeit mit den Studierenden. Zur Halbzeit des Semesters zieht das Unternehmen eine positive Zwischenbilanz. „Die Studierenden haben uns bei der Zwischenpräsentation fundierte erste Ergebnisse gezeigt“, sagt Gründer Anton Wundrak. „Jetzt sind wir gespannt auf den finalen Report im Januar.“ Er könne das Projekt nur weiterempfehlen. Sein Unternehmen habe schon in mehreren Lehrveranstaltungen mit Studierenden der HTW Berlin zusammen Problemlösungen und Strategien entwickelt.