Volltext-Alternative für die Campus Story "KI trifft Lehre"

[sanfte Musik]

In einem weißen Kasten mit Kreispfeil in der Ecke: Lehrgut

Die HTW Berlin aus verschiedenen Perspektiven. Blick von oben auf das moderne, helle Gebäude.

Einblendung: Prof. Andreas Ingerl, Audiovisuelle Medien

Andreas Ingerl sitzt in einem Raum mit dunkelroten Wänden. Er hat dunkelgraues, hochgestyltes Haar. Er trägt eine markante Brille und einen schwarzen Blazer.

Andreas: Der Kurs "Craving Future Realities", der findet im Studiengang Kommunikationsdesign statt. Und ich habe die Studierenden dazu aufgefordert: Macht, was ihr wollt. Macht was mit KI. Und macht es bahnbrechend. Und letztlich will ich damit, dass die individuellen Fähigkeiten und auch Gedanken und Ideen von den Studierenden in die Projekte einfließen und dadurch Anwendungen entwickelt werden, die letztlich eine Experience darstellen, einen Nutzen darstellen, die Medienkompetenz aufbauen und die auch Kritikfähigkeit gegenüber Technologie erzeugen können bei Nutzerinnen und Nutzern.

Einblendung: Rosi Pernthaller, Kommunikationsdesign Studentin

Rosi sitzt ebenso im Raum mit den dunkelroten Wänden. Ihr Haar ist lockig auftoupiert und sie hat Tattoos an den Armen.

Rosi: Ich bin Rosi und ich studiere seit drei Jahren Kommunikationsdesign hier und bin 2023 mehr oder weniger durch Zufall in dem Kurs "Craving Future Realities" bei Andreas gelandet. Andreas ist es sehr wichtig, dass wir im Kurs alle von Anfang an sehr miteinander arbeiten und im Kollektiv und dass alle an dem Punkt, an dem sie sind, abgeholt werden. Somit war es damals in dem Kurs zum Beispiel so, dass wir am Anfang ganz viele Workshops hatten zum Thema KI und Technologien und somit alle irgendwie so einen Grundeinblick bekommen haben in die Technologien, mit denen wir da gearbeitet haben.

Andreas und Rosi betrachten Fotos.

Rosi: Und ab dem Punkt war, egal, in welche Richtung sich die einzelnen Projekte entwickelt haben, immer die Möglichkeit da, dass wir immer zusammenkommen, vor allem in verschiedenen Plena und Konsultation mit Andreas vor allem. Somit war der Vibe sehr miteinander und wir hatten immer Meetings zusammen, wo wir uns über die einzelnen Projekte unterhalten haben und alle gemeinsam Feedback gegeben haben und Andreas mit seinem besonders theoretischen Wissen da sehr viel dazu beigetragen hat.

Rosi reicht Andreas Kopfhörer. Der setzt sie auf.

Andreas: Obwohl es um Zukunftsforschung geht, geht's eigentlich immer um eine praktische Anwendung, die auch für die Industrie relevant ist und die wir eben auch in Sachen verarbeiten, die am Ende in Ausstellungen landen und die Leute wirklich erleben können.

Rosi: Ich habe eigentlich überhaupt keinen Background mit KI und Technologien und war damals so ein bisschen überfordert. Und mit der Aufgabenstellung "macht was mit KI und egal was" ist mir dann die Idee gekommen, hey, ich will eigentlich schon sehr lang eine Band haben, habe aber eigentlich gar nicht so Bock auf Menschen, und habe mich dann dazu entschieden, eine Band eigentlich komplett von Grund auf KI zu generieren.

Andreas: Wir sind als Studiengang mit meinen Studierenden in der wunderschönen Lage, dass wir auf der Ars Electronica Campus Exhibition ausstellen dürfen seit vier Jahren. Letztlich kann ich aber nur eine kleine Auswahl von Arbeiten mitnehmen. Was dann in so einem kostenextremen Leistungsdruck... Oder die Studierenden sich selber einen extremen Leistungsdruck machen, weil sie natürlich gern dabei sein wollen bei der Ausstellung. Deswegen habe ich jetzt das System so angepasst, dass wir gesagt haben, wir packen alle Arbeiten, auch die anderer Kurse, auf eine Ausstellung hier in Berlin, machen hier eine große New-Media-Ausstellung im Frühjahr. Und dort kann ich dann quasi die Projekte, die einfach vielleicht auch schon sehr weit geschritten sind, dass wir nur noch wenig machen müssen, um sie dann im September auf der Ars Electronica auszustellen, da wähle ich dann die wenigen aus, die dann eben mit auf diese internationale Plattform gehen.

Rosi: Die Grundidee, die ich damals für das Projekt "Circuit Minds" hatte, war erst mal sehr komplex, weil zu dem Zeitpunkt die Technologie in Sachen Musik-KI-Generierung noch nicht so fortgeschritten war. Somit musste ich ganz viel experimentieren. Und ich bin ziemlich schnell an einen Punkt gekommen, wo ich keinen Bock mehr hatte, weil es nicht funktioniert hatte. Und ich hatte dann so einen Call mit Andreas, in dem er meinte: "Hey, mach noch mal eine Nacht durch. Mach eine Nacht noch mal durch und eskalier das noch mal bis ans letzte Ende. Und wenn es dann nichts wird, dann überlegen wir uns was anderes." Und das war für mich so dieser Moment von: "Okay, ich kann hier jetzt gerade nicht versagen."

Rosi baut ihre Installation auf. Besucher sehen sie sich an.

Rosi: Dieses Projekt ist eine Installation, in der man sich hinsetzt und auf Tape Musik hört, die KI-generiert ist. Besucher sitzen mit Kopfhörern auf einem niedrigen Schemel.

Rosi: Nebendran hat man so eine kleine Box mit ganz viel Fotos und Prints und Backstage-Pässen und allen möglichen Dingen, die komplett KI-generiert sind. Und T-Shirts, die gedruckt sind mit einem Namen, der KI-generiert ist, mit einem Logo, das KI-generiert ist. Also alles, was KI-generiert ist, habe ich in die analoge Welt zurückgeholt. Und das war für mich das Spannende aus der ganzen Zusammenführung der verschiedenen Techniken.

Der Blick schweift durch den schummrig beleuchteten Raum mit der Installation. Ein kleiner runder Tisch mit drei Stühlen steht in der Mitte. Von der Decke hängen zwei Lautsprecher an Kabeln.

Der Abspann in orange:
Redaktion: Jessica Barszczewski
Video: Lala Miñoso
Ars Electronica Video Material: Felix
Henke
Musik: Rosi Pernthaller

Logos: Lehrenden-Service-Center, Lehrgut, HTW - Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin