SpreeX will für mehr Klimakompetenz sorgen

Sie versprechen „Klima-Kompetenz aus der Wissenschaft“. Gemeinsam mit Interessierten entwickelt das Reallabor „SpreeX“ bis Mai 2023 Ideen, Umsetzungsstrategien und Lehr-Lernmaterial für Bildungseinrichtungen in den Themenfeldern Flächen- und Energieeffizienz. Koordiniert werden die Aktivitäten von Jeannette Hanko. Die Nachhaltigkeitsberaterin gibt im Interview Einblick in den Stand des Transferprojektes. Es wird aus dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr, Verbraucher- und Klimaschutz gefördert.

Welche Köpfe stecken hinter SpreeX?

Die Projektleitung liegt bei der Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring. Maria Schmidt kümmert sich um Kommunikation und Kooperationen, ich selbst sorge für die Koordination. Zusammen mit den Professor_innen Florian Koch, Romy Morana, Birgit Müller und Regina Zeitner bilden wir das SpreeX-Team. Die Studierenden wechseln von Semester zu Semester, je nach Thema bzw. Lehrveranstaltung.

Und was heißt Reallabor?

Auszuprobieren, wie wir vom Wissen zum Handeln kommen. Bei SpreeX entwickeln wir u. a. Ideen zu mehr Flächeneffizienz, wir verknüpfen bessere Aufenthaltsqualitäten und Klimaanpassung mit Mehrfachnutzungen und Bildungsinhalten. Wir wollen geeignete Ideen als Popup testen und weiterentwickeln. Die Studierenden sollen Themen finden, bei denen sie selbst aktiv werden können, unter anderem auf dem Campus Wilhelminenhof und an Schulen gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern.  Sie erleben dabei, dass es zwar schwierig ist, Veränderungsprozesse in Gang zu setzen, aber eben auch gelingen kann.

Was ist seit Projektbeginn geschehen?

An den ersten beiden Kursen im Wintersemester haben 35 Studierende aus diversen Fachbereichen teilgenommen. Sie haben verschiedene Problemstellungen im Bereich Flächen- und Energieeffizienz aufgearbeitet, nach erfolgreichen Praxisbeispielen recherchiert und überlegt, wohin die Reise hingehen kann. Das Themenspektrum reichte von der Umnutzung von Parkplätzen für Veranstaltungen, über Möglichkeiten der essbaren Gebäudebegrünung in Verbindung mit Kunst- und Kulturprojekten, bis hin zu erneuerbarer Energieversorgung, Kreislaufwirtschaft und Batterierecycling.

Wie geht es nun weiter?

Im Sommersemester 2022 wollen wir die Ideen weiterentwickeln und mit Bildungseinrichtungen im Bezirk diskutieren. Drei Kurse haben begonnen. Prof. Dr.-Ing. Regina Zeitner führt mit Masterstudierenden im Studiengang Facility Management ein Seminar mitsamt Praxiswoche durch. Prof. Dr.-Ing. Birgit Müller hat erneut ein AWE-Fach übernommen, betreut aber auch Masterarbeiten zu passenden Themen. Ein zweites AWE-Fach läuft bei Prof. Dr. Romy Morana. Im Rahmen der studentisch organisierten Lehre an der Hochschule Transform it wird ein Student eine Lehrveranstaltung zum Thema essbare Fassadenbegrünung anbieten. Unser Ziel ist es, die Ideen und Erfahrungen am Ende in Form von Lehr-Lernmaterialen bereitzustellen, die allen frei zur Verfügung stehen.

Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen?

Mit externen Partnern im Bereich Umweltbildung: mit dem Kinder-, Jugend- und Familienzentrum (FEZ), dem bezirklichen Umweltbildungszentrum sowie dem Bezirksamt Treptow-Köpenick. Die Isaac-Newton-Oberschule haben wir als Partnerschule gewonnen, sie hat großes Interesse an Experimenten im Bereich Erneuerbare Energien. Und das Gerhart-Hauptmann-Gymnasium möchte gern mit uns bei der Freiraumgestaltung zusammenarbeiten. Bildungseinrichtungen sind gute Multiplikatoren. Wir werden mit den Studierenden in die Schulen gehen und dort Workshops zu den Projektthemen anbieten, also peer to peer-Lernen ermöglichen.

Aber wir haben uns auch innerhalb der Hochschule vernetzt. Die Abteilung Technische Dienste sowie viele Professor_innen kümmern sich rege um das Thema Klimaneutralität. Übrigens bin ich beeindruckt von der Fülle an Initiativen, die es an der Hochschule in diesem Bereich gibt: einleuchtend e.V., students for future, das Haus der Transformation, das Forschungscluster Sustainable Smart City.

Welche Erfahrungen bringen Sie persönlich ein?

Ich bin von Hause aus Architektin und arbeite als Nachhaltigkeitsberaterin im Kommunalen Immobilien Service der Landeshauptstadt Potsdam. Dort entwickle, berate und begleite ich Bauprojekte und Prozesse zum Nachhaltigen Bauen in den städtischen Liegenschaften. Da entstehen viele Synergieeffekte. Ich lerne mit den Studierenden und kann andererseits meine Erfahrungen aus dem Bau von öffentlichen Gebäuden und meine Lehrerfahrungen im Bereich Nachhaltiges Bauen in das Projekt SpreeX einbringen.

Weiterführender Link

Die Webseite des Reallabors SpreeX