Pascal Ackerschott
Pascal Ackerschott
Pascal Ackerschott ist Absolvent des Master-Studiengangs Wirtschaftskommunikation und einer der Gründer des Berliner Ideenlabors. Das Unternehmen unterstützt Organisationen bei der Entwicklung positiver Zukunftsbilder und menschenzentrierter Innovationen.
Was war Ihre schönste Erfahrung bei Ihrem Studium an der HTW Berlin?
Ich habe im Rahmen eines Seminars die Innovationsmethode "Design Thinking" kennengelernt und war so fasziniert von der Arbeitsweise und der dahinterliegenden Geisteshaltung, dass ich mit Kommiliton_innen zusammen ein eigenes Projekt ins Leben gerufen habe. Wir haben auf dem Campus Studierende aus verschiedenen Studiengängen eingeladen und mit ihnen gemeinsam kleinere Workshops, beispielsweise zum Thema "Elektroschrott", durchgeführt, um die Methode selber zu erfahren. Zu dritt haben wir noch vor Abschluss unseres Studiums ein Unternehmen gegründet, aufbauend auf diesem Kurs und unseren ersten Coaching-Erfahrungen auf dem HTW-Campus.
Wie hilft Ihnen Ihr absolviertes Studium an der HTW Berlin in Ihrem heutigen Alltag?
Das Curriculum im Master-Studiengang Wirtschaftskommunikation hat mir viele Freiräume ermöglicht, durch die ich meinen ganz eigenen Schwerpunkt auf Kommunikationsdesign und eben Design Thinking setzen konnte. Neben zwei Auslandssemestern in England und Schweden konnte ich während meines Masters zwei Semester an der HPI School of Design Thinking studieren und ein Unternehmen gründen. Die HTW Berlin war dabei immer wieder Dreh- und Angelpunkt, als Impulsgeberin, Möglichmacherin und Erfahrungsquelle. Mein heutiger Arbeitsalltag baut ungemein auf dem HTW-Netzwerk und meinen Studieninhalten auf.
Wofür steht das Berliner Ideenlabor?
Für das Entwerfen von positiven Zukünften und menschzentrierten Innovationen. Wir fordern in unserer Arbeit durch das Einnehmen neuer Perspektiven den Status quo heraus und packen lieber an, als eine Idee über Stunden zu diskutieren. Deshalb ziehen wir das schnelle und iterative Testen einer Idee der ausführlichen Analyse vor. So entwickeln wir Ideen von Prototyp zu Prototyp nach vorne. Unseren anfänglichen Fokus auf Design Thinking haben wir über die Jahre im gleichen Modus durch Methoden aus der Zukunftsforschung und dem Storytelling ergänzt.
Welche Lehren oder Erkenntnisse haben Sie aus dem Studium an der HTW Berlin mitgenommen?
Es ist wichtig, ein solides Grundwissen zu haben und Fähigkeiten zu entwickeln, die man im Alltag braucht. Jede_r in unserem Team hat eine besondere Fähigkeit und eine eigene Perspektive, die das Team bereichern. Noch wichtiger ist aber die Suche nach einem gemeinsamen Verständnis. Seit dem ersten Semester habe ich fast ausschließlich in Teams gearbeitet und das hat sich auch im Arbeitsleben nicht geändert. Im Studium habe ich gelernt, aktiv zuzuhören, Empathie für mein Gegenüber zu entwickeln und als Team eine gemeinsame Sprache für das konstruktive Vorwärtskommen zu finden.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich wünsche mir einen neuen gesellschaftlichen Zusammenhalt, in dem wir gemeinsam nach zukunftsfähigen Lösungen suchen, statt nach der Schuld des Anderen. Momentan dominieren wahlweise technologische, nationalistische oder durch den Klimawandel geprägte Dystopien den gesellschaftlichen Diskurs. Dass mit ungewissen Zukünften Sorgen einhergehen, ist verständlich. Wichtig ist es, nicht in eine Angststarre zu verfallen, sondern Zukünfte mitzugestalten. Für mich beginnt die Arbeit an einer positiven Zukunft mit dem Bild dieser wünschbaren Zukunft. Ein Bild, das als Blaupause für unser Handeln dient. Wir müssen dabei nicht alle das gleiche Bild haben, ich wünsche mir stattdessen einen konstruktiven Wettbewerb um die zukunftsfähigsten Ideen.
Fotos: Alexander Rentsch
© HTW Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
10. Oktober 2019