Brokkoli mit Senf
Wenn Arne Kisser am Nachmittag sein Büro auf dem Campus Wilhelminenhof verlässt, dann geht er nicht wie viele andere direkt nach Hause. Er macht stattdessen einen Abstecher hinter das Gebäude H, wo es seit dem Winter 2015 einen von Studierenden organisierten „Urban Garden“ gibt.
Hier baut der ehemalige Student der „Regenerativen Energien“ in einem Hochbeet Gemüse an: Tomaten und Radieschen, aber auch Rosenkohl, Brokkoli, Spinat und sogar Chili und Senf. Mit den Erträgen versucht Arne, der seit letztem Jahr in einem Forschungsprojekt zu Windenergie an der HTW Berlin forscht, seinen Gemüsebedarf zu decken. Ganz klappt das nicht, aber auf dem Urban Garden ist immerhin schon mehr Platz als bei ihm zu Hause: „Mein Balkon war mir nicht mehr groß genug“, erklärt er grinsend. „Ich koche sehr gerne und da brauche ich viele Zutaten.“ Gerade setzt er Samen für Grünkohl, Feldsalat und Lauchzwiebeln. „Es ist schön zu sehen, wie alles wächst und größer wird“, erzählt er. Arnes Beet ist eines von vielen Hochbeeten auf dem Gelände kurz hinter der Spree. Im Frühsommer schwirren sogar Bienen vom eigenen Bienenstock um die Pflanzen. Aber auch im Frühherbst herrscht eine schöne Atmosphäre zwischen den selbstgezimmerten Beeten. „Hier zu gärtnern ist für mich ein Ausgleich nach der Arbeit“, meint Arne und wendet sich wieder dem Grünkohl zu.