Julia Meladin
Julia Meladin
Julia Meladin studiert Wirtschaftskommunikation an der HTW Berlin. Und: Sie tourt sehr erfolgreich als Singer-Songwriterin durch Deutschland. Auf Tik Tok folgen der 21-Jährigen bereits mehr als 306.000 Follower*innen. Aufgewachsen ist sie in einem kleinen Dorf in Brandenburg.
Wieso hast du dich für die HTW Berlin entschieden?
Ich habe lange nach einem Studienfach gesucht, das Kompetenzen in vielen Aspekten des Marketings vermittelt. Das Studium der Wirtschaftskommunikation hatte den perfekten Lehrplan für mich, weil es Einblicke in so viele Bereiche gibt, also Kommunikation, Wirtschaft, Marketing, Design etc. Ich hatte schon bei der Studienwahl im Hinterkopf, dass ich etwas machen möchte, was sich mit meiner Musik verbinden lässt und mir die Möglichkeit gibt, nicht nur Musik zu machen, sondern auch das Marketing und Branding dahinter zu verstehen und mitzugestalten.
Wie beeinflusst Wirtschaftskommunikation deine Musikkarriere? Gibt es Skills, die du direkt in dein Branding und Marketing als Künstlerin einfließen lässt?
Im Studium haben wir viel darüber gelernt, wie man eine erfolgreiche Marke aufbaut, und diese nach außen vermarktet. Bei meinem Künstler-Projekt ist das ähnlich, nur dass ich mich selbst und meine Musik vermarkte. Die Schritte konnte ich daher ganz einfach aus dem Lehrplan übernehmen. Gerade was Design, Farbe, Corporate Identity etc. angeht, war vieles, glaube ich, schon in meinem Unterbewusstsein abgespeichert und ich konnte es daher ganz ungezwungen anwenden. Ich merke auch immer wieder - vor allem im Zusammenhang mit anderen Unternehmen – dass mir Begrifflichkeiten und Abläufe aus dem Studium bekannt vorkommen. Das macht es deutlich leichter, auch den wirtschaftlichen Aspekt zu verstehen. Und das ermöglicht mir, einen Überblick und die Kontrolle zu behalten. Beides ist mir sehr wichtig.
Wie gelingt es dir, Studium und Musik unter einen Hut zu bringen?
Es gab auf jeden Fall Phasen, in denen es sehr schwierig war, insbesondere wenn sich Klausuren und Song Releases oder Musikvideo-Drehs überschnitten haben. Trotzdem ergänzen sich die beiden Welten perfekt. Immer wieder kann ich mein Wissen aus der Musikbranche auf mein Studium anwenden und mein Know-how aus dem Studium auf meine Karriere. Ich freue mich, die Hochschule bald abgeschlossen zu haben und mich ganz auf die Musikkarriere konzentrieren zu können. Gleichzeitig werde ich das Studium auch etwas vermissen, es wird komisch sein, keine Studentin mehr zu sein.
Welche Zukunftspläne hast du?
Ursprünglich wollte ich direkt meinen Master machen. Doch es ist ziemlich anstrengend, meine musikalischen Tätigkeiten und das Studium zeitlich unter einen Hut zu bringen. Deshalb werde ich mich vorerst auf meine Musik-Karriere konzentrieren. Wenn ich wieder mehr Freiräume habe, könnte ich mir vorstellen, meine akademische Laufbahn wieder aufzunehmen. Ich merke auch, wie viel Spaß mir der Marketing-Anteil meines Künstlerprojekts macht. Da habe ich auch ganz viele Ideen, die ich in Zukunft umsetzen möchte.
Was bedeutet für dich Diversität?
Diversität bedeutet für mich, dass Menschen mit verschiedenen Geschlechtern, Herkünften, Orientierungen etc. zusammenkommen und einander schätzen, anerkennen und respektieren. Gerade in der Musikindustrie hatten es Personen aus dem FLINTA Spektrum und Minderheiten generell lange Zeit nicht leicht. Jedoch habe ich das Gefühl, dass daran immer mehr gearbeitet wird und hoffe, dass das auch weiterhin der Fall sein wird.



Weitere Infos
Die Fragen stellte Hannah Weißbrodt, Team Kommunikation
Fotos: HTW Berlin/Alexander Rentsch
Berlin, 13. März 2025