Jürgen Radel

Jürgen Radel

Jürgen Radel lehrt seit 2014 als Professor im Fachbereich 3. Er beschäftigt sich vornehmlich mit der Frage nach Widerständen in Veränderungsprozessen, also Human Resources Management (HRM) im weitesten Sinne.

Was ist die größte Herausforderung für einen Personaler bzw. eine Personalerin?

Kaum einer mag sich ändern, vor allem dann nicht, wenn es „von oben angeordnet“ wird. Da wird es schon einmal unangenehm — und zwar für alle Seiten. Die Frage ist, wie man das dann in Bahnen lenken kann, so dass alle Seiten profitieren — was natürlich nicht immer ganz konfliktfrei geht oder am Ende auch nicht klappt.

Mit welchen anderen Themen befasst sich Human Resources Management aktuell?

Aus meiner Sicht leider mit vielen falschen Themen, da sich HRM oft um sich selber dreht und recht veränderungsresistent ist. Meist geht es darum Bestehendes zu optimieren, aber es ändert sich meist nicht viel. Allerdings kenne ich auch viele tolle Ausnahmen: Personaler_innen, die sich sehr zukunftsorientiert um die Entwicklung von Organisationen kümmern.

Wer ist für Sie an der HTW Berlin unverzichtbar?

Das sind all diejenigen, die anderer Meinung sind als ich und mich dadurch immer wieder herausfordern, meine eigene Position zu überdenken. Ich mag die unbequemen, kritischen Geister, die sich im Sinne der Sache auf eine gute Diskussion einlassen. Eigentlich alle, die etwas bewegen wollen, weil sie an etwas glauben. Die finden sich auf allen Ebenen in der HTW Berlin und in deren Umfeld. Mit denen ist es unverzichtbar zu reden, am besten persönlich.

Was machen Sie am liebsten an der HTW Berlin?

In die vorlesungsfreie Zeit zu gehen, weil ich nach einem Semester alles gegeben habe und dann wieder Dinge tun kann, die mein Themenfeld weiterbringen. Genauso mag ich es dann wieder in das Semester zu starten, weil ich dann alle verrückten Ideen, neue Gedanken und Gelerntes wieder mit Studierenden und Projektpartnern diskutieren kann.

Mit wem würden Sie gern einen Kaffee trinken?

Ich würde gerne noch einmal einen Kaffee mit Uwe Lübbermann von Premium Cola aus Hamburg trinken, da er meiner Meinung nach eine sehr gute Perspektive auf die Wirtschaft hat, die mich gedanklich immer sehr herausfordert und aus der Komfortzone bringt. Mit ihm würde ich dann vermutlich aber eher eine Premium Cola trinken. Alternativ fände ich Condoleezza Rice, Außenministerin unter George W. Bush, als Gesprächspartnerin sehr spannend.

Jürgen Radel
Bücher in Jürgen Radels Büro Jürgen Radel vor der Bibliothek auf de Campus Treskowallee
Jürgen Radel im Audimax Podcast-Equipment in Jürgen Radels Büro

Fotos: Alexander Rentsch
© HTW Berlin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

2. September 2019