Marc Koch

Marc Koch

Marc Koch ist Absolvent im Masterstudiengang "Industrial Sales and Innovation Management" und Leistungssportler. Seine Disziplin ist die 4x400-Meter-Staffel. Im vergangenen Jahr ist der 30-Jährige bereits das zweite Mal mit der Männerstaffel bei den Olympischen Spielen angetreten. Neben der Leichtathletik zählt der Kaffee zu Kochs Leidenschaften.

Machen wir uns mal warm: Was reizt dich an der 400-Meter-Strecke?

Da trifft Schnelligkeit auf Ausdauer. Diese zwei Komponenten zusammenzubringen ist gar nicht so einfach. Es ist zwar eine taffe Strecke, aber genau das macht für mich den Reiz aus.

Welche Aspekte lassen sich für dich aus dem Sport aufs Studium übertragen?

Ganz klar: Durchhaltevermögen. Dranbleiben, auch wenn man mal keine Lust mehr hat. Im Sport geht es immer um jedes Zehntel, und das Rad dreht sich jedes Jahr wieder aufs Neue. Am Ende muss man sich immer wieder fokussieren, das ist im Studium ja nicht anders, ob du jetzt eine Klausur schreibst oder nach einer Lösung für eine anspruchsvolle Aufgabe suchst. Sich Ziele setzen und was ich auch ganz wichtig finde: einen empathischen Umgang mit deinen Mitmenschen pflegen.

Drei Adjektive, die die HTW Berlin deiner Meinung nach gut beschreiben!

Vielfältig, flexibel und praxisorientiert. Vielfältig, weil die Hochschule so viele verschiedene Studiengänge hat, hier aber auch so viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen. Das finde ich total bereichernd. Flexibel meine ich mit Blick auf den Leistungssport. Es kam zwar eher selten vor, aber manchmal lag eine Klausur mitten in der Zeit, in der ich ein wichtiges Trainingslager absolvieren musste. Hier wurden in den meisten Fällen pragmatische Lösungen für mich gefunden, was es mir enorm erleichtert hat, mein Studium und den Leistungssport zu vereinbaren. Ein riesiger Vorteil war auch die bevorzugte Kursbelegung. Und die hohe Praxisorientierung ist aus meiner Sicht auch ein enormer Vorteil gegenüber Universitäten.

Welches Fach hat dir in deinem Studium besonders viel Spaß gemacht und warum?

Da gab es mehrere. Ein Beispiel ist Produktentwicklung bei Prof. Dr. Claudia Hentschel. Wir hatten die Aufgabe, eine Bohrmaschine weiterzuentwickeln, um Ausfallzeiten auf der Baustelle zu reduzieren. Mithilfe von Predictive Analytics konnten wir Vorhersagen machen, wann die Bohrmaschine kaputt geht. Das fand ich spannend.

Wie lässt sich Leistungssport und Studium verbinden? Wie sind deine Erfahrungen?

Es bedarf schon einer großen Disziplin und Struktur. Zeitmanagement und Kommunikation sind essentiell. Du musst deine Professor*innen mit ins Boot holen. Und natürlich bist du stark damit beschäftigt, Termine zu koordinieren. Das ist ein großer Aufwand und  häufig auch anstrengend. Am Ende musst du trotzdem deine Prüfungen ablegen, deine Masterarbeit schreiben. Aber ich bin mehrheitlich auf große Unterstützung getroffen, habe z. B. auch mal Mitschriften von meinen Kommiliton*innen bekommen, wenn ich mal nicht an einer Vorlesung teilnehmen konnte. Am Ende kommt es hier auch auf einen selbst an und darauf, wie kommunikativ und offen man mit allem umgeht.

Du bist großer Kaffeeliebhaber und betreibst gemeinsam mit deiner Frau eine Kaffeerösterei. Hilft dir das Studium bei diesem Business?

Das Studium hat dabei geholfen, ein gewisses Grundverständnis für den Aufbau eines Geschäfts zu entwickeln. Sei es mit Blick auf die Erstellung einer Website für potenzielle Kund*innen oder auch das Marketing. Was mir aber am meisten geholfen hat, waren die vielen praxisnahen Projekte, weil ich dadurch auch die Möglichkeit bekommen habe, mich in konkrete Probleme oder Anwendungsfälle hineinzuversetzen. Wir hatten zum Beispiel das Fach ‚Angebotserstellung und Financial Engineering‘. Da mussten wir im Team eine Gummibärchenanlage projektieren. Sich von der Pike auf Gedanken darüber zu machen, was du dafür benötigst, mit welchen Kosten du rechnen musst, das fand ich auch mit Blick auf das Berufliche sehr hilfreich.

Was sind deine Pläne, sowohl beruflich als auch sportlich?

Beruflich fokussiere ich mich nun voll und ganz auf unsere Kaffeerösterei Makosa Coffee. Gemeinsam mit meiner Frau arbeite ich derzeit an einem Konzept für ein Café in Berlin, das – so der Plan – nächstes Jahr eröffnen soll.

Sportlich habe ich ein klares Ziel: Bei der WM 2025 in Tokio möchte ich mit der 4x400 m Staffel das Finale erreichen. Ich bin mir bewusst, dass es ein Privileg ist, solche Erfahrungen machen zu dürfen. Deshalb genieße ich diese besondere Zeit und versuche einfach viel Spaß zu haben.