Rebecca Kremer und Thora Hornburg

Rebecca Kremer und Thora Hornburg

Die Idee entstand durch eine Verkettung verschiedener Zufälle: ein Verein, eine Tram-Fahrt und ein Radiointerview. Das Resultat: Zwei Kommunikationsdesign-Studentinnen, die sich kaum kennen, entwickeln im Rahmen ihrer Bachelorarbeit gemeinsam eine App, die Krebspatient_innen im Alltag unterstützt. So stellen sich die HTW-Absolventinnen Rebecca Kremer und Thora Hornburg auf ihrer Webseite vor. Inzwischen ist die eine berufstätig und die andere studiert das nächste Fach; doch um die App kümmern sie sich immer noch, und zwar ehrenamtlich.  Sie war 2020 für den UX-Design Award nominiert.

Was genau ist Ihre Idee?

Unsere Plattform soll Krebspatient_innen und ihren Angehörigen dabei helfen, den richtigen Umgang mit der Erkrankung und auch den möglichen Folgen zu finden. Wir haben sie „Pathly“ genannt. Pathly soll ein digitaler Wegweiser für die Hosentasche werden, bei der Bewältigung des Alltags unterstützen und zum Weitermachen inspirieren. Pathly soll informieren, auffangen, Halt geben und Mut machen. Dabei setzen wir uns dafür ein, Inhalte so aufzuarbeiten, dass sie leicht verständlich, immer abrufbar und frei von Stigmata und Tabus sind. Wir möchten aufklären, enttabuisieren und Patient_innen digital durch ihre Therapie und auch danach begleiten.

Was soll die App können?

Derzeit befindet sich unsere App noch in der Entstehungsphase. Pathly soll bei Fragen rund um das Thema Krebs zur Seite stehen und den Zugang zu wichtigen Informationen erleichtern, Tipps und Hilfestellungen geben. Krebskranke sollen Gelegenheit haben, sich Tipps zu geben und Erfahrungen zu teilen. Das reicht von Checklisten für den Krankenhausaufenthalt über Erinnerungen, sich um den Reha-Aufenthalt zu kümmern, und Rezeptideen bis hin zu Alltagsratschlägen, die bei Übelkeit, Niedergeschlagenheit oder Müdigkeit helfen. Man kann außerdem seine Geschichte teilen, um anderen Mut zu machen.

Wie kommt der Service bei den Betroffenen an?

Bereits während der Bachelorarbeit haben wir uns häufig mit Betroffenen ausgetauscht, Interviews geführt und eine nutzerzentrierte Forschung betrieben. Dafür haben wir viel positives Feedback bekommen. Seitdem wir in den sozialen Netzwerken präsent sind, erhalten wir immer häufiger Rückmeldungen von Betroffenen, dass sie sich eine solche App bereits zu Anfang ihrer Diagnose gewünscht hätten. Das motiviert uns, das Projekt voranzutreiben. Derzeit stecken wir mitten in der Gründung eines gemeinnützigen Vereins.

Was machen Sie heute beruflich?

Thora Hornburg: Schon im Studium bin ich immer weiter in den Bereich der App Entwicklung eingetaucht und habe nach dem Abschluss als App Entwicklerin gearbeitet. Letztlich habe ich mich dann dazu entschlossen, ein weiteres Studium in diesem Bereich anzufangen. Ich studiere jetzt noch Informatik.

Rebecca Kremer: Ich arbeite mittlerweile als User Experience und User Interface Designerin. Es geht um die Konzeption und Entwicklung digitaler Produkte und Marken. Dabei stehen für mich die Menschen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt. Es ist mir besonders wichtig, Dinge zu entwickeln, die einen positiven Einfluss auf die Menschen und ihr Leben haben.

Mit wem würden Sie gern einen Kaffee oder Tee trinken?

Wir würden uns einen Kakao und einen Cappuccino bestellen und ihn gerne mit Elena und Mirjam trinken, den Gründerinnen der Uma-App, einer Gesundheitsapp für Schwangere. Beide arbeiten mit derselben Leidenschaft an ihrem Projekt wie wir, bewegen sich in einem ähnlichen Bereich. Wahrscheinlich schreiben wir den beiden einfach mal eine Nachricht.

Weiterführende Links

Thora Hornburg und Rebecca Kremer
Thora Hornburg Rebecca Kremer
Rebecca Kremer und Thora Hornburg

Die Fragen stellte Gisela Hüttinger, Transfer- und Projektkommunikation
Fotos: HTW Berlin/Alexander Rentsch

29. April 2021