Zum Abschluss steigt eine Late-Night-Schow

Dieses Jahr also eine Late-Night-Show. Mal wieder hat sich das Team des Deutschen Preises für Wirtschaftskommunikation (DPWK) etwas Neues einfallen lassen für die Vergabe der renommierten Auszeichnung, um die jedes Jahr Kommunikationskampagnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz konkurrieren. Eine Late-Night-Show krönt am 23. Juni 2022 das studentische Großprojekt im Studiengang Wirtschaftskommunikation. Die Veranstaltung darf wieder mit leibhaftigen Menschen stattfinden, und zwar im Club Theater Berlin am Potsdamer Platz. Im Interview gewährt die Projektleitung einen Blick hinter die Kulissen. Die Studierenden Lan Nguyen, Tamie Donath und Jonathan Ziegler koordinierten ein 15köpfiges Team, das volle zwei Semester am Werk war.

Die Beteiligung soll groß sein, die Rede ist vom Who is who der deutschsprachigen Kreativszene?

Jonathan Ziegler: Wir haben tatsächlich sehr gute und sehr viele Bewerbungen erhalten; ich glaube, mehr als je zuvor und doppelt so viele wie 2018. Dafür haben wir uns ordentlich ins Zeug gelegt: also viele Kampagnen recherchiert, Unternehmen direkt kontaktiert und im Gespräch persönliche Überzeugungsarbeit geleistet. Dass die Jury des DPWK unabhängig urteilt und aus Studierenden besteht, kommt in der Branche gut an. Viele schätzen es auch, Feedback von einer jungen Zielgruppe zu bekommen. Deshalb machen große Unternehmen wie ProSiebenSat.1 Media SE genauso mit wie kleine, beispielsweise #NetzCourage, Dienstleister wie Commerzbank, aber auch Agenturen wie komm.passion.

Die Preisgala findet im realen Raum statt, wurde aber virtuell vorbereitet?

Lan Nguyen: Genau, das war eine echte Herausforderung. Als wir im Oktober 2021 mit der Planung begannen, wussten wir nicht, ob die Veranstaltung in Präsenz stattfinden wird oder im virtuellen Raum. Und obwohl wir ein Corona-Jahrgang sind und sehr vertraut mit Zoom-Meetings, ist es doch etwas Anderes, ein Event in dieser Größe und mit diesem Anspruch via Zoom zu organisieren. Außerdem war es nicht immer leicht, die einzelnen Teams online zu motivieren. Das zeigen wir beim Event in Form eines kurzen Videos, natürlich ironisch und mit Humor.

Was wird bei der 90minütigen Late-Night-Show geboten?

Tamie Donath: Nehmen Sie den Begriff „Show“ ruhig wörtlich und freuen Sie sich auf gute Unterhaltung. Das Format bietet viele Beteiligungsmöglichkeiten, auch für uns als Team.
Jonathan Ziegler: Wir sind mit vielen Ideen gestartet und haben genauso viele Ideen wieder verworfen. Dann hat das Format immer konkretere Formen angenommen: die Deko, die Requisiten, die musikalische Untermalung, die Talk-Elemente etc. Das war spannend zu erleben. Jetzt ist die Show durchgetaktet, aber nicht komplett gescripted. Wir konnten und wollten uns Manches offenhalten, um auch auf aktuelle Themen reagieren zu können.

Mutig, vor 400 bis 500 Gäste eine Late Night Show zu inszenieren…

Lan Nguyen: Dafür muss man natürlich trainieren bzw. trainiert werden. Darum kümmerte sich die TV-Journalistin Astrid Frohloff als neue Lehrbeauftragte. Sie hat unsere Kommiliton*innen, die die Nominierten und die Gewinner verkünden, in Sachen Bühnenauftritt und Sprechtraining an einem Wochenende in den RTL Studios in der Behrenstraße fit gemacht.

Was verbirgt sich hinter dem Sonderpreis „FLINTA* Female Empowerment – Communication“?

Tamie Donath: FLINTA* steht für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen, das Sternchen ist schließlich der Platzhalter für alle, die sich zuordnen können oder wollen. Mit dieser neuen Kategorie wollen wir Bewusstsein schaffen dafür, dass es nicht nur Männlichkeit und Weiblichkeit gibt, uns aber auch von der LGBTQIA+ - Szene unterscheiden. FLINTA* thematisiert Identitäten, LGBTQIA+ hingegen Sexualitäten.

Welche Rolle spielt der „Verein zur Förderung der Wirtschaftskommunikation e. V.“?

Jonathan Ziegler: Dem Verein gehören ehemalige Studierende an, die alle schon selbst Erfahrung mit dem DPWK gesammelt haben. Das ist total nützlich für uns, denn man muss ja nicht dieselben Fehler noch einmal machen. Der Verein hilft bei der Teamaufteilung, beim Briefing, erinnert uns an dies oder jenes. Mit Nele, Caro und Susi hatten wir gleich drei Coaches, die sich regelmäßig mit uns getroffen haben. Das war eine gute Balance aus Freiraum für eigene Ideen und einem gewissen Druck, es noch ein wenig besser zu machen als beim letzten DPWK. Nur so kann der DPWK von Jahr zu Jahr wachsen. 

Was hat Ihnen der DPWK persönlich gebracht?

Tamie Donath: Ich habe gelernt, dass man als Projektleiterin auch mal eine Ansage machen und dabei Freundschaft und professionelle Teamarbeit ausbalancieren muss.
Jonathan Ziegler und Lan Nguyen: Es hat viel Arbeit, aber auch viel Spaß gemacht, und wir können wirklich nur stolz sein so ein tolles Projekt auf die Beine gestellt zu haben.