400 Jahre Geschichte auf 60 Metern

400 Jahre Geschichte auf 60 Metern

Vor mehr als vier Jahrhunderten wurde "Schoene Weyde" das erste Mal urkundlich erwähnt. Lange ging es beschaulich zu, ehe die Industrialisierung im 19. Jahrhundert Fahrt aufnahm und Oberschöneweide zum Industriestandort wurde. Nach dem Fall der Mauer ging diese Bedeutung verloren, erst mit der HTW Berlin kehrte im Jahr 2006 neues Leben auf das traditionsreiche Gelände zurück. Einen Überblick über die wechselvolle Geschichte gibt jetzt die Fassade der Fahrzeughalle auf dem Campus Wilhelminenhof. Prof. Dr. Dorothee Haffner und Prof. Dr. Tobias Nettke, beide aus dem Studiengang Museumskunde, erarbeiteten zusammen mit Studierenden das inhaltliche Konzept und die Texte. Prof. Florian Adler übernahm im Rahmen eines Studienprojektes die Gestaltung, der Lehrbeauftragte Tim de Gruisborne entwickelte ebenfalls mit Unterstützung von Studierenden die dazugehörige Webseite.

Vier Semester dauerte die inhaltliche und konzeptionelle Vorbereitung der Fassadengestaltung, ein weiteres Jahr die professionelle Ausarbeitung und praktische Umsetzung. Am 24. Oktober 2019 wurde die Fassade mit einem Festakt feierlich eingeweiht. Staatssekretär Steffen Krach und HTW-Präsident Prof. Dr.-Ing. Carsten Busch hielten Reden. Vizepräsidentin Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring führte Zeitzeugengespräche: einmal mit Liza Grundig, Studentin im Studiengang Wirtschaftskommunikation, und deren Großvater Reinhard Grundig, der im Kabelwerk Oberspree für die Beschaffung von Forschungsliteratur zuständig war – übrigens in demselben Gebäude, in dem seine Enkelin heute studiert; einmal mit Susanne Reumschüssel vom Industriesalon Schöneweide, Oskar Kosche, Geschäftsführer des 1. FC Union, und Prof. Dr. Dorothee Haffner. Unter den Gästen: Bezirksbürgermeister Oliver Igel, die ehemaligen HTW-Präsidenten Michael Heine, Klaus Semlinger und Helmut Schmidt sowie zahlreiche Vertreter_innen aus Politik und Wirtschaft, Mitglieder der Hochschulleitung der anderen Berliner Hochschulen sowie ausländischer Partneruniversitäten.

Steffen Krach © HTW Berlin/Alexander Rentsch

Die HTW Berlin hat viel dazu beigetragen, dass Berlin ein großes Stück vorangekommen ist. Mit ihren noch jungen 25 Jahren kann sie schon viele Erfolge vorweisen und spielt eine wichtige und unverzichtbare Rolle in unserer Stadt.

Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung

Carsten Busch

Die HTW Berlin hat den Transformationsprozess im Berliner Osten mit geprägt und ihre Beiträge für die Zukunft – nicht nur dieser Stadt – geleistet. Wir freuen uns auf kommende Herausforderungen und die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit unseren vielfältigen Partner_innen. Als innovative Hochschule verstehen wir es als Selbstverständlichkeit, uns neu zu erfinden: Wir formulieren neue Studienangebote und Forschungsthemen und passen Bestehendes fortlaufend an die gesellschaftlichen Bedürfnisse an.

Carsten Busch, Präsident der HTW Berlin

Dorothee Haffner

Wo früher das Kabelwerk Oberspree der AEG entwickelte und produzierte, wird heute gelehrt, gelernt und geforscht. Auch die Themen sind die gleichen: Maschinenbau, Elektrotechnik, Kommunikationstechnik, Design. Die HTW Berlin führt also die Tradition der AEG kongenial fort.

Dorothee Haffner, Professorin im Studiengang Museumskunde