Kathrin Hockarth

Kathrin Hockarth

Kathrin Hockarth ist eine von 5 Millionen Menschen, die in Deutschland im Öffentlichen Dienst arbeiten. Und das in durchaus vielseitigen Tätigkeiten: von Polizei und Justiz über das Gesundheitswesen bis zur Hochschule. Aufgewachsen ist die heute 37-Jährige in einer kleinen Stadt in Sachsen-Anhalt, seit 2009 lebt sie in der Hauptstadt. An der HTW Berlin arbeitet sie seit 2013. Mittlerweile ist sie für den Bereich Recruiting verantwortlich. Aus Anlass des Internationalen Tags des Öffentlichen Dienstes am 23. Juni stellen wir die Personalerin im Interview vor. Mit dem Tag wird seit 2003 die Arbeit aller im öffentlichen Dienst tätigen Menschen honoriert. Ausgerufen wurde er von den Vereinten Nationen.

Der Öffentliche Dienst hatte lange kein gutes Image. Wie bewerten Sie das?

Ich glaube schon, dass dieser Ruf des verstaubten Öffentlichen Dienstes noch in vielen Köpfen verankert ist, muss aber sagen, dass sich da in den letzten Jahren vieles geändert und der Öffentliche Dienst dazu gelernt hat. Als Hochschule sind wir ein gutes Beispiel dafür. In vielem, was wir bieten, sind wir schon sehr gut. Natürlich gibt es aber auch bei uns Luft nach oben. Wir haben eine breite Palette an attraktiven Angeboten für unsere Mitarbeitenden und entwickeln uns stetig weiter.

Der Öffentliche Dienst zahlt nach Tarif und pünktlich. Das klingt vielleicht erstmal banal, ist aber nicht für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selbstverständlich. Die HTW Berlin verfügt über ein Gesundheitsmanagement und eigene Sportangebote, bietet Weiterbildungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Darüber hinaus gibt es flexible Arbeitszeiten und –modelle, auch Bildungsurlaub ist möglich. Durch Corona hat sich das Homeoffice etabliert. Das sind alles Dinge, die noch nicht so gut bei den Menschen angekommen sind und die wir sicherlich auch besser nach außen präsentieren und kommunizieren müssen.

Wie schaut es bei den Bewerbungen aus?

Prinzipiell wird es in allen Bereichen schwieriger, Bewerberinnen und Bewerber zu bekommen. Besonders kritisch ist es aber im IT-Bereich. Hier entscheiden sich die meisten dann eben doch für die freie Wirtschaft. Erschwerend kommt hinzu, dass wir in Berlin in einem großen Fachkräftewettbewerb zu anderen Institutionen stehen.

Vor diesem Hintergrund bin ich froh, dass wir seit vergangenem Jahr wieder Ausbildungsplätze anbieten und damit die Möglichkeit haben, unser „eigenes“ Personal auszubilden. Hier ist die Bewerberlage sehr gut, was überaus erfreulich für uns ist. Die Auszubildenden durchlaufen einen dreijährigen Prozess zum Verwaltungsfachangestellten.

An welchem Projekt arbeiten Sie aktuell?

Ein großes Projekt, auf dessen Reise wir uns gerade begeben, ist das Employer Branding. Das steckt noch in den Kinderschuhen, ist aber ein wichtiger Baustein, um zukünftig gute Fachkräfte zu finden. Ziel dabei: unser Profil als Arbeitgeberin stärken und sichtbarer werden. Im Kleinen habe ich die Navigation zu unseren Stellenangeboten verbessert, damit potenzielle Bewerberinnen und Bewerber schneller zu den Ausschreibungen gelangen. Der*Die heutige Bewerber*in ist ungeduldiger, will schnell Infos haben und Daten eingeben. Aktuell setze ich deshalb gemeinsam mit meinen Kolleginnen und mit der Unterstützung des Rechenzentrums ein neues Bewerbermanagementportal auf, das es zukünftigen Bewerberinnen und Bewerbern leichter machen soll, sich bei uns zu bewerben. Ich bin schon sehr gespannt, wenn wir das Portal das erste Mal testen können.

Wo auf dem Campus halten Sie sich am liebsten auf?

Wir haben viele schöne Orte. Besonders gerne mag ich aber den Park in der Treskowallee. Dort setze ich mich gerne mal auf eine Bank. Wenn ich Glück habe, hoppelt dann ein Hase vorbei. Die bronzene Luchs-Familie am Eingang mag ich auch, die begrüßt mich morgens immer so nett.

Was war der bisher schönste Moment für Sie an der Hochschule?

Bisher am schönsten fand ich die Mitarbeiter-Tage, weil man da Kolleginnen und Kollegen anders kennenlernen konnte als nur am Telefon oder per E-Mail. Danach kommuniziert man auf einer anderen Ebene miteinander. Das finde ich sehr schön. Ich erinnere mich an ein Fest, da hat ein Kollege den ganzen Nachmittag mit meinem Sohn Tischtennis gespielt. Auch Team-Tage finde ich schön, weil man sich auch hier einfach mal in einem anderen Rahmen begegnet.