Batteriespeicher für die Energiewende

„Wir forschen an der solarelektrischen Zukunft unserer Energieversorgung“, heißt es ein wenig nüchtern auf ihrer Webseite. Das stimmt und ist doch Understatement. Tatsächlich arbeitet die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme um Prof. Dr. Volker Quaschning seit Jahren mit großer Leidenschaft daran, dass die Energiewende nicht nur ein Thema von Politik und Wirtschaft bleibt, sondern auch von Lieschen Müller und Otto Normalverbraucher im eigenen Haushalt angegangen werden kann. Da wäre der Simulator, der aufzeigt, wie viel Strom und Geld ein Steckersolargerät an Balkon, Hauswand oder auf dem Dach einsparen kann. Oder der Unabhängigkeitsrechner, mit dem sich PV-Anlagen und Batteriespeicher zur Stromversorgung von Eigenheimen berechnen lassen. Und dies sind nur zwei Tools der Forschungsgruppe, die sie Verbraucher_innen kostenlos zur Verfügung stellt.

Wie effizient sind die Geräte?

Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts „Perform“ stehen Stromspeichersysteme für Wohngebäude. Waren diese bis dato „nice to have“, wird laut Verbraucherzentrale inzwischen bundesweit zu jeder zweiten Photovoltaikanlage auch ein Batteriespeicher angeschafft, weil private Haushalte die tagsüber erzeugte Solarenergie speichern und ihren Strombezug aus dem Netz weiter reduzieren wollen. Welches Gerät wie effizient ist, fragen sich immer mehr Käufer_innen. „Überdies wird die Bedeutung von Batteriespeichern weiter wachsen“, prognostiziert Prof. Dr. Quaschning.

Neue Methode für die Bewertung

Der Energieexperte und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter Nico Orth und Johannes Weniger wollen deshalb für größere Transparenz sorgen und in Kooperation mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eine neue Methodik zur ganzheitlichen Bewertung der Performance von Batteriesystemen entwickeln. Das HTW-Trio baut dabei auf den Stromspeicher-Inspektionen auf, die es seit 2018 durchführt. Für das Ranking, zu dem jährlich alle Hersteller auf freiwilliger Basis eingeladen werden, vergleichen die Wissenschaftler Prüfberichte der Unternehmen auf der Basis des sogenannten Effizienzleitfadens.

Das Energiemanagement verbessern

Nun wollen sie bei ihrem Check auch den Alterungsprozess der Batterien und deren Energiemanagement in den Blick nehmen. Letzteres deshalb, weil es für das Stromnetz und die Geräte vorteilhafter sein könnte, den Ladezeitpunkt zu verschieben, statt die Energie wie derzeit üblich mittags einzuspeisen, wenn sie im Überfluss vorhanden ist. “Es handelt sich um Algorithmen, mit denen sich die tägliche PV-Erzeugung und die voraussichtliche Haushaltslast prognostizieren und die Batterieladung nach hinten verlegen lässt“, sagt Johannes Weniger.

Praktisches Tool für den Vergleich

„Nach Abschluss des Forschungsprojekts sollen Verbraucher_innen auf der Webseite ein Online-Tool finden, mit dem sie die Eigenschaften verschiedene Systeme direkt vergleichen können“, wirft Nico Orth einen Blick in die Zukunft. Damit die Energiewende weiter vorankommt.

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