"Zurück zur reinen Präsenzlehre ist für uns keine Option"

Anett Geithner und Johanna Backes bilden als Deutschlehrerinnen im INTEGRA-Projekt geflüchtete Menschen aus. Wie schaffen es die beiden, wöchentlich 24 Unterrichtseinheiten zu lehren und sogar bereits erste Pläne für das kommende Wintersemester zu entwerfen?

Podcast #HTWOnlineCampus

Geithner und Backes sprechen darüber, wie sie sich ihre Lehre im Wintersemester vorstellen, welche Möglichkeiten sie für den Einsatz von Moodle sehen und warum sie gar nicht daran denken, in Zukunft auf Online-Lehre zu verzichten.

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Kurzinterview

Welche Materialien setzen Sie in Ihren Lehrveranstaltungen ein?
Anett Geithner: Grundsätzlich basieren unsere Lerninhalte auf Büchern. Dazu haben wir bestimmte Moodle-Funktionen genutzt, um weitere Materialien zu produzieren.

Johanna Backes: Die große Herausforderung der Online-Lehre ist ja, dass wir die individuellen Probleme unserer Teilnehmer bereits im Vorfeld erahnen müssen, da wir eben nicht mal eben vorbeikommen können, um sie zu klären. So mussten wir eine Reihe von Zusatzmaterialien wie Aufgaben, Forenaktivitäten und neue Kommunikationskanäle entwerfen.

Viele Ihrer Ideen beschäftigen sich mit der Aktivierung Ihrer Studierenden. Haben Sie Tipps, wie das auch in Online-Meetings gelingen kann?
Johanna Backes: Zu Beginn jedes Meetings geben wir kleine Aufgaben, die auch mal mit Bewegung am Schreibtisch oder Kreativtechniken arbeiten. Wir arbeiten auch mit Tests und Lernstandskontrollen. Auch ein regelmäßiger Medienwechsel, zum Beispiel durch Videos, schafft Abwechslung und bindet die Aufmerksamkeit.

Sie waren dieses Semester gezwungen von null auf hundert in Sachen Online-Lehre zu gehen. Was würden Sie rückblickend allen Anfängern empfehlen?
Anett Geithner: Sich die Zeit zu nehmen, sich vorzubereiten. Wir haben fast jedes Webinar und Tutorial von unserem eLearning-Team mitgenommen. Unser Netzwerk zu Verlagen war auch von Vorteil, da dort ebenfalls eine Vielzahl von Weiterbildungen angeboten wurden.

Johanna Backes: Generell war der Austausch mit unseren Kolleg_innen extrem wichtig. So haben wir schnell gesehen, was bei denen funktioniert und was es bereits gibt. Mir hilft es auch, von Woche zu Woche zu denken und immer ein bisschen an den Methoden zu arbeiten.